Bei dieser Hitze ist das ein besonders beschwerlicher Job: Bauarbeiter. Von oben brennt erbarmungslos die Sonne, Schatten gibt es gerade auf Baustellen im Tiefbau selten. Von unten heizen Asphalt und Steine zusätzlich ein.
Für die Gewerkschaft Unia ist deshalb klar: Klettert das Thermometer über 30 Grad, muss die Arbeit auf den Baustellen den Temperaturen angepasst oder sogar ganz eingestellt werden. Die Forderung nach einem Baustopp bei Bruthitze begründet die Gewerkschaft mit den gesundheitlichen Risiken für die körperlichen Schwerarbeiter.
Es drohten Dehydrierung, Sonnenstich oder Hitzschlag, zudem steige ab 30 Grad das Unfallrisiko auf den Baustellen markant an. Wichtig seien deshalb regelmässige Pausen im Schatten, um Wasser zu trinken und sich von der ermüdenden Hitze zu erholen.
Gefährliche Hitze
Knallharter Termindruck
Die Gemüter sind erhitzt, die Gewerkschaft greift die Bauherren an: Die Einhaltung dieser Sicherheitsbestimmungen werde zunehmend dem wachsenden Termindruck geopfert, warnt die Unia. Schuld daran seien die Bauherren, die immer kürzere Termine forderten. Und diese mittels Konventionalstrafen auch durchsetzen würden.
Brisant: Öffentliche Bauherren seien punkto Termindruck in vielen Fällen an vorderster Front dabei. «Gerade die öffentlichen Bauherren hätten hier eine Vorbildfunktion zu erfüllen», sagt Nico Lutz, Bau-Verantwortlicher der Gewerkschaft Unia. «Stattdessen erhöhen sie noch den Druck und opfern damit die Arbeitssicherheit und Gesundheit der Bauleute.»