Auf LinkedIn tummelt sich die Businesswelt. Leute erzählen von ihren Erfolgen. Sie nehmen Anteil an den Schicksalen anderer. Und sie geben Tipps zu Themen wie Bewerbungsverfahren, wie man richtig führt oder welche Entwicklungen in der eigenen Firma stattfinden.
Doch nicht nur Angestellte nutzen die Plattform – sie ist auch ein beliebtes Tool für Firmen geworden. LinkedIn wurde zu einer der grössten Jobplattformen. Nicht nur schreiben heute Personaldienstleister mögliche Kandidatinnen und Kandidaten via die Plattform an, sondern Firmen veröffentlichen ihre Stellenangebote auf LinkedIn.
Mit einem Klick können sich Interessierte direkt bei der Firma bewerben – das eigene Profil ist dabei bereits der CV, die Handarbeit beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen entfällt. Zumindest ein Stück weit.
Diese Jobs boomen auf der Plattform
LinkedIn hat nun für die Schweiz ausgewertet, welche Jobprofile im vergangenen Jahr das meiste Interesse verzeichneten. Während im Vorjahr der Fokus vor allem auf IT-Berufen lag, zeigt sich die diesjährige Liste diverser.
Die Nase vorn haben die Finanzberater und Finanzberaterinnen. Zahlenjongleure braucht jede Firma. Gerade in Zeiten von Inflation, drohender Rezession sowie hohem Kostendruck mehr denn je. Sie analysieren die Daten und zeigen mit Zahlen klar auf, wo Firmen Sparpotenzial haben.
Auf die Finanzspezialistinnen folgen die HR-Spezialisten. Der Fachkräftemangel greift hierzulande noch immer um sich. Ein Weg, diesem entgegenzuwirken, bietet das HR. Einerseits schreibt es die Stellen aus und lernt die Kandidatinnen und Kandidaten zuerst kennen – bevor es die suchende Abteilung tut. Es trifft die Vorauswahl und entscheidet, wer in Betracht gezogen wird und wer nicht. HR-Mitarbeitende sind es aber auch, die den internen Talentpool überwachen. Förderprogramme, individuelle Zielsetzungen oder Karrieregespräche – das HR sitzt stets mit im Boot.
Auf dem dritten Platz rangieren KI-Entwicklerinnen und -Entwickler. Künstliche Intelligenz war das dominierende Thema im vergangenen Jahr, jede Firma war ein Stück weit davon betroffen. Entsprechend stieg auch das Interesse an Personen mit diesem Berufsprofil.
Diese Jobs liegen in der Schweiz im Trend:
Rang | Job |
1 | Finanzberater:in |
2 | HR-Spezialist:in |
3 | KI-Entwickler:in |
4 | IT-Supportingenieur:in |
5 | Marketing Content Manager:in |
6 | Qualitätsbeauftragte:r |
7 | Nachhaltigkeitsmanager:in |
8 | Mitarbeitende Geschäftsentwicklung |
9 | Dateningenieur:in |
10 | Projektmanager:in Energie |
11 | Spezialist:in für Cybersicherheit |
12 | Sozialarbeiter:in |
13 | Prozessexpert:in |
14 | Manager:in Kundenzufriedenheit |
15 | Cloud-Entwickler:in |
16 | DevOps-Ingenieur:in |
17 | Immobilienverwalter:in |
18 | Underwriter:in |
19 | Chief Information Security Officer |
20 | SAP-Berater:in |
IT-Jobs haben nicht an Wichtigkeit verloren
Auffällig an den diesjährigen Trendberufen ist, dass sie vielfältiger sind. Im Vorjahr waren spezifische IT-Jobs sehr beliebt wie der Dateningenieur, der Site-Reliability-Engineer, die Backend-Entwicklerin oder die Dev-Ops-Ingenieurin. Auf die Frage, weshalb die Liste dieses Jahr weniger IT-lastig ist, antwortet Barbara Wittmann, Country-Managerin DACH bei LinkedIn: «Das Ranking der Jobs im Trend zeigt die Entwicklungen, die den Arbeitsmarkt heute und in Zukunft prägen werden.»
Das heisst nicht, dass IT-Jobs keine Relevanz mehr hätten: «Die IT-Branche boomt in der Schweiz, deshalb haben Jobsuchende mit entsprechenden Fähigkeiten weiterhin sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.» Gleichzeitig zeigt die Liste aber, dass sich Jobs verändern und neue Elemente hinzukommen.
Dieser Artikel wurde erstmals im kostenpflichtigen Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Blick+-Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.
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Gezielt in die Weiterbildung investieren
Um dabei aktuell zu bleiben, bedinge es konstanter Weiterbildung: «Weiterbildung ist einer der nachhaltigsten Trends in der Arbeitswelt. Getrieben von den rasanten Entwicklungen im Bereich künstliche Intelligenz gehen wir davon aus, dass sich die Kenntnisse und Fähigkeiten, die in Zukunft für viele Jobs erforderlich sein werden, bis 2030 um 65 Prozent verändern werden.»
Sie ist überzeugt, dass gerade KI in Zukunft viele kleine, monotone und lästige Alltagsaufgaben übernehmen wird und so einen Fokus auf strategische oder kreative Aspekte der Arbeit ermöglicht. «Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, analytisches Denken und Führungsqualitäten werden nicht zuletzt deshalb immer wichtiger. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern rate ich, jetzt gezielt in diese zu investieren», schliesst Country-Managerin Wittmann.