Auch bei Corona gibt es einen Geschlechter-Graben. Das zeigen neuste Daten der Gesundheitsinitiative Global Health 50/50. Männer erkranken häufiger schwer und sterben öfter an Covid-19 als Frauen.
64 Prozent der Intensivpatienten und 56 Prozent der Verstorbenen sind Männer. Frauen hätten das bessere Immunsystem, erklärt Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Wille in der österreichischen «Kronen Zeitung». Ausschlaggebend seien Geschlechts- und Sexualhormone. Frauen seien biologisch im Vorteil, weil sie wegen Schwangerschaften von Natur aus einen gewissen Schutz hätten.
Frauen leiden eher an Long-Covid
Beim Testen und Impfen ist der Anteil Frauen höher. Das liege unter anderem daran, dass in Gesundheits- und Sozialberufen tendenziell mehr Frauen arbeiten, die zuerst geimpft werden. Beim Corona-Piks fielen aber 90 bis 100 Prozent der schweren allergischen Reaktionen auf Frauen. Das habe wiederum mit dem stärkeren Immunsystem zu tun. Dieses reagiere heftiger auf den Impfstoff.
Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion betreffen eher Frauen, vor allem jüngere. Über die Gründe müsse weiter geforscht werden, heisst es. Psychische Erkrankungen wie Depressionen könnten aber eine Rolle spielen, sagt Gendermedizinerin Kautzky-Willer. Frauen seien da generell stärker betroffen.
Rauchen lastet den Männern auf
Das eigene Verhalten und der Lebensstil haben einen wesentlichen Einfluss auf das Ansteckungsrisiko. Laut Befragungen gebe es auch da Geschlechter-Unterschiede: Frauen hielten sich laut der Befragung strenger an vorgegebene Massnahmen. Männer hätten generell mehr mit Rauchen und chronischen Erkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu kämpfen. Dies habe ebenfalls negative Auswirkungen bei einer Corona-Infektion. (gif)