Gemeinde will dort kein Feriendomizil
Zermatt krallt sich altes Zöllnerhaus für 800'000 Franken

Die alte Gebirgsunterkunft des Zolls ist verkauft. Die Gemeinde Zermatt kauft sich die Liegenschaft für 817'000 Franken. So will sie verhindern, dass das Haus zum Feriendomizil wird.
Publiziert: 11:21 Uhr
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Das alte Zollhaus ob Zermatt wurde für 817'000 Franken verkauft, der Zoll braucht es nicht mehr.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • Zermatt kauft ehemaliges Zollhaus auf 3480 Metern über Meer
  • Gemeinde plant keine Umwandlung in exklusives Feriendomizil
  • Verkaufspreis: 817'000 Franken, ursprünglich für 490'000 Franken angeboten
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Eine der speziellsten Immobilien der Schweiz ist verkauft. In der Gebirgsunterkunft auf 3480 Metern über Meer haben früher Zöllner geschlafen. Jetzt braucht der Zoll die Liegenschaft nicht mehr. Und trennt sich von der zu Beginn des Zweiten Weltkrieges erbauten Liegenschaft.

Seit Ende Sommer war das exklusive Objekt auf dem Markt – zum Einstiegspreis von 490'000 Franken. Nach der ersten Verkaufsrunde lag der Preis bei 600'000 Franken. Nun wechselt das Objekt für 817'000 Franken den Besitzer, wie der «Walliser Bote» berichtet. 

«Deshalb haben wir das Haus erworben»

Gekauft hat das Haus mit bester Sicht in die Walliser Alpen die Gemeinde Zermatt VS. Sie hatte ein Vorkaufsrecht auf das alte Zollhaus, das an der Grenze zu Italien mitten im Skigebiet liegt. Der Kauf durch die Gemeinde bedeutet das Aus für den Traum vom exklusiven Ferienhaus an bester Lage, 100 Meter von der Bergstation Testa Grigia entfernt.

«In anderen Medien wurde spekuliert, dass dort ein schönes Feriendomizil entstehen könnte. Das sieht die Gemeinde anders, deshalb haben wir es erworben», sagt die Zermatter Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser dem «Walliser Boten».

Weitere Investitionen nötig

Was die Gemeinde mit dem Haus macht, will sie noch nicht verraten. Die Liegenschaft ist im Schuss, keine Frage. Doch sie ist Tag und Nacht Wind und Wetter ausgesetzt. Schon 1989 hat eine bautechnische Untersuchung Mängel ans Licht gebracht. Darunter rostige Leitungen, überalterte elektrische Installationen und bröckelnder Putz an der Fassade. Auf die Gemeinde Zermatt dürften also noch weitere Investitionen zukommen.

Das Haus im Wallis wurde 1939 gebaut und diente dem Zoll als Gebirgsunterkunft. 1961 wurde das Gebäude zum letzten Mal umgebaut und renoviert. Wirklich komfortabel ist die Liegenschaft allerdings nicht. Heute hat das Haus drei Schlafzimmer – allerdings noch mit einem Massenschlag. Geheizt wird mit einem alten Holzofen. Im Parterre gibts ein Büro und eine grosse, aber einfache Küche samt Esszimmer. Die Toiletten und die Duschen befinden sich im Keller.

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