Auf diesem Zürcher Kirchendach stehen Luxuswohnungen
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Bau kostete 23 Millionen:Auf diesem Zürcher Kirchendach stehen Luxuswohnungen

Geldsegen mit Gottessegen
Neuapostolen vergolden Kirchendächer mit Renditeobjekten

Viele Kirchen verbrennen mit ihren Immobilien jede Menge Geld – nicht so die neuapostolische Kirche. Die Freikirche verkauft, vermietet, reisst ab und entwickelt ihr Immobilienportfolio im Wert von mehreren Hundert Millionen Franken.
Publiziert: 26.10.2022 um 09:20 Uhr
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Die Neuapostolische Kirche hat ihre Kirche in Albisrieden durch einen Neubau ersetzt.
Foto: Siggi Bucher
Martin Schmidt

Die neuapostolische Kirche (NAK) in der Schweiz ist punkto Mitgliederzahl nur eine winzig kleine Religionsgemeinschaft. Bei ihren Immobilien ist die NAK jedoch ganz gross. Während viele Kirchengemeinden mit ihren Immobilien jede Menge Geld verlieren, sorgen die Renditeliegenschaften bei den Neuapostolen für einen Geldsegen.

Das liegt an der professionellen Bewirtschaftung des Immobilien-Portfolios, das im letztjährigen Geschäftsbericht mit über 270 Millionen Franken ausgewiesen wurde. Insgesamt hat die Freikirche bereits mehrere Dutzend Glaubenshäuser an andere Religionsgemeinschaften, Gemeinden und Investoren vermietet oder verkauft.

Wohnungen auf dem Kirchendach

So konnte sie ihre Finanzen langfristig auf gesunde Beine stellen. Während die für die Seelsorge benötigten Liegenschaften jährlich Aufwände in Höhe von gut fünf Millionen Franken verursachen, spülen die Renditeliegenschaften beinahe gleich viel in die Kassen.

Der Abriss einer Kirche kann für die Entwicklung des Areals besonders lukrativ sein. «In gewissen Fällen ist ein Neubau mit einer Kirche und Wohnungen sinnvoll», sagt NAK-Mediensprecher Andreas Grossglauser. Für den Hybridbau in Zürich Albisrieden hat die NAK gemeinsam mit der Pensionskasse der Zürcher Kantonalbank 23 Millionen Franken hingeblättert. Im Erdgeschoss befindet sich weiterhin eine Kirche. Doch auf dem «Kirchendach» verteilen sich über mehrere Etagen 36 Mietwohnungen.

Bewirtschaftung lohnt sich

Ein Ersatzneubau samt Wohnungen ist bei sakralen Bauten der katholischen sowie der reformierten Kirche jedoch oft nicht möglich. Viele Kirchen stehen nicht in Wohnzonen und sind meist denkmalgeschützt.

Luft nach oben gäbe es aber dennoch genug: Aktuell bewirtschaften die meisten Kirchengemeinden der Landeskirche ihre Immobilien gar nicht oder durch ihre Kirchenräte, wie die Studie von Ansgar Gmür (69) zeigt. «Die Kirchengemeinden müssen ihre Immobilien zusammenlegen und durch Profis verwalten lassen», fordert er deshalb. Schliesslich besitzen die Kirchengemeinden neben den sakralen Bauten noch viele andere Immobilien, die sie entwickeln könnten.


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