Aldi Nord? Aldi Süd? Ein jahrelanger Streit! Und dann das: Anfang dieses Jahres gab es bei Aldi Nord eine historische Zäsur. Ein Familienstreit, der eine Dekade lang brannte, wurde beigelegt. Wie das «Manager Magazin» nun schreibt, soll das nur der Anfang für noch etwas Grösseres sein. Das deutsche Wirtschaftsmagazin beruft sich hier auf Insider, die Rede ist von einer historischen Wiedervereinigung. Die gröbsten Pläne sind offenbar bereits ausgearbeitet, sogar die Eigentumsverhältnisse geklärt.
Das überrascht. Denn seit jeher teilen sich Aldi Nord und Aldi Süd Deutschland und Verkaufsregionen in anderen Ländern auf. Eine Fusion wäre daher eine Sensation im Lebensmitteldetailhandel.
Dem Magazin-Bericht zufolge gebe es nun «grobe Pläne» für die Wiedervereinigung. Schlüssel für die Wiedervereinigung der beiden Ketten ist demnach eine neue Holding bei Aldi Nord, die laut «Manager Magazin» die Streitigkeiten im Nord-Familienzweig befrieden soll. Das wiederum sei Voraussetzung dafür, dass Nord und Süd nach mehr als 60 Jahren wieder zusammenwachsen könnten.
Aldi ist der grösste Discounter in Deutschland. Der Name: Ein Begriff aus den Worten «Albrecht», dem Familiennamen des Gründers, und «Diskont». 1961 gabs zu ihren Lebzeiten einen zünftigen Knatsch zwischen den Aldi-Erben Theo und Karl Albrecht. Es ging darum, ob Aldi auch Zigaretten verkaufen soll. Kurz darauf kam es zur Trennung von Aldi Nord und Aldi Süd.
Nur noch ein Logo?
Die «Grobstruktur» des möglichen neuen, zusammengeführten Discount-Giganten stehe bereits. Sogar das Kartellamt habe keine Einwände dagegen, heisst es in dem Bericht. Die Familienstiftungen im Süden und Norden sollen in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben und nicht zusammengelegt werden. Klar ist auch, dass Aldi Süd die Mehrheit der Anteile am dann neu zu bildenden Unternehmen halten solle. Da die Kette mit weltweit 6520 Filialen deutlich grösser und umsatzstärker ist als Aldi Nord mit 5115 eigenen Läden. Aldi in der Schweiz gehört der Unternehmensgruppe Aldi Süd an, die auf drei Kontinenten in insgesamt elf Ländern vertreten ist.
Noch ungeklärt ist, wann die Zusammenlegung vonstattengehen soll. Ob es künftig nur noch ein gemeinsames Logo gibt. Und sich die Sortimente angleichen.