Die EU-Kommission veröffentlicht am Freitag ihren Rahmenvertrag mit dem Pharmakonzern Astrazeneca. Wichtige Passagen des Dokuments vom August 2020 wurden allerdings unter Hinweis auf Geschäftsgeheimnisse geschwärzt.
Darunter sind die für das erste Quartal vorgesehenen Liefermengen, um die seit Tagen ein heftiger Streit tobt. Und die Kosten des Impfstoffes. Zudem auch der Zeitpunkt, wann die Impfungen eintreffen sollen.
Diese Infos sind nicht geschwärzt
Immerhin wird aber klar: Astrazeneca verpflichtet sich zu Lieferungen von 300 Millionen Impfdosen an die EU – mit der Option auf weitere 100 Millionen. «Ohne Profit oder Verlust für Astrazeneca», heisst es. Ausserdem ist vertraglich festgehalten, was passiert, wenn Astrazeneca nicht in der Lage ist, den Impfstoff selber zu produzieren. Dann muss der Konzern Verträge mit anderen Unternehmen eingehen. Diese sollen die Herstellung übernehmen.
Die Veröffentlichung sei wichtig, um Vertrauen der Europäer aufzubauen und sicherzustellen, dass sie sich auf die Wirksamkeit und Sicherheit der Corona-Impfstoffe in der EU verlassen könnten. Die Kommission hoffe, alle Verträge mit Impfstoffherstellern veröffentlichen zu können.
Weniger Impfdosen als geplant
Astrazeneca hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass die EU nach der erwarteten Zulassung im ersten Quartal nur einen kleinen Teil der bestellten Menge erhalten soll. Als Grund wurden Produktionsprobleme genannt. Die EU-Kommission drängt das Unternehmen, die Kürzung zurückzunehmen. (lui)