Johnson & Johnson-Tochter Janssen-Cilag hat den Antrag für den Vektor-basierten Impfstoff fast zeitgleich auch in Europa und Kanada gestellt, wie Swissmedic am Montag mitteilte.
Entwickelt wurde der Impfstoff unter anderem im Labor von Janssen Vaccines in Bern-Bümpliz. Johnson&Johnson hatte am Berner Standort bereits im Schnellverfahren einen Ebola-Impfstoff entwickelt. Dieser entstand nach einem neuen Verfahren. Dieses wird jetzt auch für die Entwicklung des Corona-Impfstoffs genutzt.
Lagerbar bei 2 Grad
Der neue Impfstoff aus Bern baut demnacht wie jener von AstraZeneca auf einem Adenovirus auf, das auch in der Natur vorkommt. Der Corona-Impfstoff der US-Moderna hingegen, der auch bei Lonza in Visp VS produziert wird, und der von Biontech/Pfizer basieren auf der neuartigen mRNA-Technologie. Letzterer soll morgen Dienstag erstmals in Grossbritannien an Betagten geimpft werden.
Die Schwierigkeit des ersten Corona-Impfstoffs, der auf den Markt kommt, ist die tiefe Lagertemperatur von -75 Grad. Der Corona-Impfstoff von Janssen dagegen kann bei 2 bis 8 Grad gelagert und transportiert werden.
Der Standort in Bern ist laut Dirk Redlich (52), Leiter der technischen Impfstoffentwicklung von Janssen weltweit, «das Schweizer Sackmesser von Janssen Vaccines» weltweit, wie er BLICK sagte. (gnc)