Gegen 58-Stunden-Woche
1000 hässige Bauarbeiter ziehen durch Basel

Der Kampf um einen neuen Landesmantelvertrag ist in Basel angekommen. Über 400 Baustellen sind laut einer Mitteilung der Unia still gestanden.
Publiziert: 01.11.2022 um 15:21 Uhr
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1000 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter ziehen durch Basel.
Foto: PD

1000 Bauarbeiter aus der Nordwestschweiz haben am Mittag in Basel für Verbesserungen im Landesmantelvertrag demonstriert. Ihre Gewerkschaften Unia und Syna werfen dem Baumeisterverband radikale Änderungswünsche vor. Sie wehren sich beispielsweise gegen die Forderungen der Baumeister nach 12 Stunden-Arbeitstagen und einer 58-Stunden-Woche.

Die Bauarbeiter hatten sich kurz nach 11 Uhr auf dem De-Wette-Park beim Bahnhof SBB versammelt. Sie trugen Transparente mit Aufschriften wie «Der Bau steht still» oder «Stopp Stundenklau» mit sich.

Viele von ihnen machten lautstark mit Trillerpfeifen auf ihren Ärger aufmerksam. Die Route führte die Bauarbeiter durch die Basler Innenstadt zum Theodorskirchplatz. Über 400 Baustellen sind laut einer Mitteilung der Unia still gestanden.

Vertrag gilt für 80'000 Büezer

Basel ist der dritte Halt der landesweiten Protestwelle im Rahmen der Neuverhandlungen des Landesmantelvertrags auf dem Bau. Demonstrationen fanden bereits Mitte Oktober im Tessin und letzten Samstag im Wallis statt. Weitere Demonstrationen sind in der Romandie und in Zürich geplant.

Laut Angaben der Gewerkschaften sind in den Kantonen Basel-Stadt, Baselland und Aargau etwa 7700 Personen dem Landesmantelvertrag unterstellt. Der aktuelle Landesmantelvertrag, der für rund 80'000 Bauarbeiter gilt, läuft am 31. Dezember aus. Die letzte Verhandlungsrunde soll am 14. November stattfinden.

«Gesundheit und Privatleben verkaufen»

Die Baumeister würden eine Lohnerhöhung von der Bereitschaft der Bauarbeiter abhängig machen, teilten Unia und Syna weiter mit. Die Bauarbeiter sollten ihre Gesundheit und ihr Privatleben für eine Lohnerhöhung «verkaufen», die ihnen aufgrund der Teuerung sowieso zustehe.

Zudem würden die Baumeister altgediente Bauarbeiter in tiefere Lohnklassen einstufen und ihre Kündigungsfristen verkürzen wollen. Für die Bauarbeiter sei dieser Angriff auf die Würde der älteren Kollegen inakzeptabel, heisst es weiter in der Mitteilung. (pbe/SDA)

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