Die Preise von Alltagsgütern zogen im Oktober wieder an. Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex sind sie in der Schweiz im Vergleich zum Oktober 2022 um 2,2 Prozent gestiegen. Gegenüber vergangenem Monat ergibt dies eine Zunahme von 0,2 Prozent. Somit gleicht sich die damalige Preisabnahme von 0,2 Prozent wieder aus.
Im Vergleich zum September müssen Schweizerinnen und Schweizer insbesondere für Druckprodukte (+12,5 Prozent), Herrenschuhe und Rotwein (+3,5 Prozent) tiefer in die Tasche greifen. Auch beim Olivenöl gibt es einen happigen Preisaufschlag. «Wassermangel, Dürre und Hitze haben im spanischen Andalusien schon das zweite Jahr in Folge zu grossen Produktionsausfällen geführt», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert (58). Gegenüber September verteuerte sich das Speiseöl um 3,6 Prozent – im Vergleich zum Vorjahr sind es gar 24 Prozent. Insgesamt stiegen die Preise von Speisefetten, Speiseölen und Margarinen im Schnitt um 0,8 Prozent im Jahresvergleich.
Effekt von Mieterhöhungen erst im November sichtbar
Es gibt aber auch Good News: So sank etwa der Preis für Zucker gegenüber dem Vormonat um 3,2 Prozent. Auch Material für Wohnungsreparaturen (–2,9 Prozent), Mineralwasser (–2,7 Prozent), Hotellerie (–2,3 Prozent) und Tee (–2,2 Prozent) wurden günstiger. Zudem steht die Schweiz bei der Teuerung im europäischen Vergleich weiterhin gut da. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise im selben Zeitraum in den Euroländern um 2,9 Prozent gestiegen.
Der Comparis-Konsumentenpreisindex misst in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) die gefühlte Inflation der Konsumentinnen und Konsumenten. Er betrachtet dabei regelmässig konsumierte Güter wie Lebensmittel, Medikamente oder Kleidung. Die Teuerungsrate wird um Mieten oder andere dauerhafte Güter bereinigt. Die gefühlte Inflation ist dabei höher als die offizielle Teuerungsrate des Bundesamts für Statistik (BFS). Sein Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) stieg gegenüber dem Vorjahresmonat nur um 1,7 Prozent.
«Die moderate Erhöhung beim LIK dürfte vermutlich den einen oder die andere überrascht haben, da die ersten Mieterhöhungen von Bestandsmieterinnen und -mietern bereits ab Anfang Oktober in Kraft traten», sagt Renkert. Jedoch würden die Erhöhungen vom BFS nicht monatlich, sondern nur alle drei Monate berücksichtigt. Somit dürften die Auswirkungen der Erhöhungen erst für den November sichtbar werden.