FV Dosto immer zuverlässiger
SBB sind noch nicht zufrieden mit dem Giruno

Der neue Gotthardzug Giruno ist noch nicht dort, wo er in Sachen Störungsanfälligkeit sein sollte. Den SBB passt das nicht. Stadler aber ist zuversichtlich, die Probleme in den Griff zu bekommen.
Publiziert: 17.11.2020 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2021 um 14:07 Uhr
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Der Giruno fährt in den Zürcher Hauptbahnhof ein.
Foto: Keystone

Es ist ruhig geworden um den als Schüttelzug bezeichneten Doppelstock-Zug FV-Dosto. Er verkehrt zuverlässig, auch die Klagen der Reisenden sind weitgehend verstummt. Das schlägt sich auch im für die Verlässlichkeit wichtigen MDBI-Wert nieder, wie die Zeitungen von CH Media berichten. Im September lag er bei 8079 Kilometern. Der Wert misst die durchschnittlichen Distanzen zwischen zwei Störfällen.

Alles gut also im Fernverkehr? Nicht ganz. Denn beim zweiten Fernverkehrs-Zugstyp, dem Giruno vom Thurgauer Hersteller Stadler Rail, läuft noch nicht alles so wie es soll. «Die neuen Giruno-Züge entsprachen in den ersten Wochen nach dem Fahrplanwechsel 2019/20 bezüglich Zuverlässigkeit noch nicht den Erwartungen der SBB», sagt ein Sprecher gegenüber CH Media.

«Kinderkrankheiten»

Er spricht zwar von «Kinderkrankheiten». Einige dieser Störungsursachen hätten entschärft werden können. Behoben sind die Mängel allerdings nicht ganz. Es kommt offenbar immer wieder zu Pannen. Am Morgen des 14. September blieb eine Doppelkomposition aus zwei Giruno-Triebzügen im neuen Ceneri-Basistunnel stecken.

Was sagt Stadler zu den Problemen beim prestigeträchtigen Gotthardzug? Der MDBI-Wert sei zu Beginn bei 3000 Kilometer gelegen, und verharre seit März 2020 auf 6000 Kilometer. Das genügt den SBB aber nicht. Sie fordern ein Zuverlässigkeitsziel von 8000 Kilometern.

10'000 Kilometer bis Ende Jahr

Stadler gibt sich aber optimistisch. «Zusammen mit anderen Massnahmen an der Fahrzeugtechnik – beispielsweise Software, Aussentüren, Zugsicherung – und im Betrieb – wie Schulung, Hotline, Infrastruktur – wird ein Zielwert des MDBI bis Ende Jahr von 10'000 km erwartet», sagt ein Sprecher zu CH Media. (pbe)

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