Auf einen Blick
- Parlament schafft Numerus Clausus ab
- Kritik am bisherigen Numerus Clausus, der nur kognitive Fähigkeiten prüft
- Bund gab seit 2016 100 Millionen Franken aus, um Ärzte-Diplome zu steigern
Die Schweiz braucht dringend mehr Ärzte – und das Parlament hat nun gehandelt. Mit deutlicher Mehrheit hat der Ständerat beschlossen, den Numerus clausus abzuschaffen. Bei angehenden Studierenden war die Prüfung stark gefürchtet. Und das aus gutem Grund. Der Aufnahmetest zum Medizinstudium sortierte bisher zwei von drei Bewerbern aus. 2022 haben sich auf 2172 Studienplätze 6147 Personen beworben, wie CH Media berichtet.
Bundesrat Guy Parmelin (64) warnte zuvor vergeblich vor zu grossen Hoffnungen: «Die Anzahl der klinischen Studienplätze ist begrenzt, darum können nicht alle zugelassen werden, die studieren wollen», erklärte der SVP-Mann. Doch die Parlamentarier liessen sich nicht beirren.
Art des Numerus clausus war unpassend
Denn der Ton im Bundeshaus war eindeutig. «Wir können die Verantwortung nicht aufs Ausland abschieben, die Schweiz muss die Ärzte selber ausbilden», meinte beispielsweise Mitte-Ständerätin Marianne Maret (66). Und dafür braucht es eine neue Prüfung. Kritisiert wurde nämlich die Art des bisherigen Tests.
«Der Numerus clausus prüft rein kognitive Fähigkeiten, aber eine Ärztin muss auch soziale und kommunikative Kompetenzen haben, sowie über Resilienz und Belastbarkeit verfügen», sagte Mitte-Ständerätin Andrea Gmür (60). Sie verlangt neue Massstäbe – etwa ein Praktikum, das die Eignung der Studierenden prüft.
100 Millionen Franken seit 2016
Die Abhängigkeit von ausländischen Medizinern ist derzeit massiv. Laut CH Media hat die Behörde letztes Jahr 3364 ausländische Arztdiplome anerkannt – Tendenz steigend.
Welcher Effort nötig ist, um zusätzliche Ärztinnen und Ärzte auszubilden, lässt sich am Sonderprogramm des Bundes ablesen. Um die Diplome von 900 auf 1300 pro Jahr zu steigern, gab der Bund seit 2016 bereits 100 Millionen Franken aus. Erreicht wird das Ziel wohl erst 2025. Trotzdem ist der Auftrag für den Bundesrat jetzt klar: Es braucht eine Alternative zum Numerus clausus.
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.
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