Eigentlich sollten bis Ende Juni alle geimpft sein, die eine Impfung möchten. Doch die Zweifel gegenüber der Organisation der nationalen Impfkampagne werden grösser. Wie die «NZZ» berichtet, hielt der Kanton Zürich den Zeitplan schon lange für zu ambitioniert.
Der Kanton geht stattdessen davon aus, dass Impfungen in den Zentren bis in den August und in den Apotheken darüber hinaus stattfinden. Der Grund dafür liegt an der spärlichen Menge der Impfstoffe, aber nicht nur.
Gibt es genügend Personal?
Können genügend Ärzte für einige Monate gefunden werden? Im geplanten regionalen Impfzentrum in Wetzikon ZH sind die Stadt und Gemeinde Gossau für den Betrieb zuständig. «Die Rekrutierung des Personals ist sicherlich eine der grössten Herausforderungen. Es wird nicht einfach sein, genügend Ärztinnen zur Verfügung zu haben», sagt der Gemeindepräsident von Gossau.
Ein Streitpunkt: Der Lohn. Der Kanton Zürich gibt vor, dass der Stundenlohn zwischen 52 Franken für Assistenzärzte und 110 Franken für leitende Ärztinnen liegen muss. «Es dürfte schwierig werden, mit diesem Ansatz genügend Personal zu gewinnen», sagt Tobias Burkhardt, Vorstandsmitglied der Zürcher Ärztegesellschaft. In den Praxen verdienen Ärzte nämlich einen Stundenlohn von bis zu 180 Franken.
Software noch nicht bereit
Ausserdem ist die Software-Lösung für die neuen Impf-Termine noch nicht bereit. Ende Dezember machte der Kanton Zürich schlechte Erfahrungen mit der Software des Bundes. Und kooperiert inzwischen mit dem Kanton Bern. Die Applikation für die nächsten freien Impftermine solle «rechtzeitig aufgeschaltet» werden.
In den Heimen in Zürich haben nun alle Erstimpfungen stattgefunden. 39 von 400 Terminen mussten allerdings verschoben werden, weil es zu wenig Impfstoff gab. In den Heimen gehen nun die Zweitimpfungen weiter. (lui)