Sie ist unbewohnt, sie steht unter Naturschutz, trotzdem wird Chrissi Island jährlich von gegen 200'000 Besucherinnen und Besuchern überrannt. Das liegt am Highlight des Ferienidylls: der Golden Beach. Das ist ein traumhafter Strand, das Meerwasser glasklar. Ideal für Instagram-Selfies vor der Kulisse von Kreta.
Doch damit ist jetzt Schluss. Die kretische Regionalverwaltung hat ein Betretungsverbot für die griechische Insel verhängt. Auf der kleinen Insel, die nur mit dem Boot erreicht werden kann, haben sich in den vergangenen Jahren über den Sommer Menschen niedergelassen – autark, in selbst gebastelten Hütten. Auch sie schätzten den feinen Sandstrand, Dünen und Zedern-Wälder. Zapften aber Grundwasser ab, das den Bäumen fehlte. Manch einer soll sogar Ziegen mit auf die Insel gebracht haben.
Nur noch in Ufernähe ankern
Zusammen mit dem Besucher-Ansturm auf dem Eiland und deren Müll-Hinterlassenschaften brachte dies das Fass zum Überlaufen.
Nun sei die Natur auf der Insel zerstört, heisst es in einer Mitteilung der Behörden. Vor allem die sogenannten «Chrissi-Zedern», Bäume einer Zedernart, die selbst am Sandstrand wurzeln kann, sind am Dahinserbeln. Ein Grossteil der oft mehr als 100 Jahre alten Bäume sei kurz vor dem Eingehen, sagt eine Verwaltungsmitarbeiterin der Agentur dpa. Die Bäume seien entwurzelt und vertrocknet – das Besuchsverbot sei notwendig, um der Natur Zeit zur Erholung zu geben.
Mit der Sperrung der Insel soll nun verhindert werden, dass sich in diesem Sommer wieder Menschen auf Chrissi niederlassen. Laut der Nachrichtenagentur dpa ist den Besuchern nur noch erlaubt, mit einem Boot in Ufernähe zu ankern und an Land zu schwimmen. (uro)