Auf einen Blick
Die Schweiz ist spitze! Sie ist nicht nur Dauerweltmeister als innovativstes Land der Welt, wie die Vereinten Nationen bekannt gegeben haben. Sie ist auch ein Topkaffeeland, Vizeweltmeister im Kaffeeexport und das, ohne jemals Kaffeeanbau betrieben zu haben. Blick hat die überraschendsten Fakten der neuen Kaffeestudie von Deloitte. Das Beratungsunternehmen hat dafür 7000 Konsumentinnen und Konsumenten in 13 Ländern befragt.
Schweiz ist Kaffeenation, ohne welchen anzubauen
Schon mal eine Kaffeeplantage in der Schweiz entdeckt? Die Schweiz ist weder ein Kaffeeanbauland noch hat sie einen grossen heimischen Kaffeemarkt. Dennoch ist die Schweiz hinter Brasilien weltweit an zweiter Stelle mit einem Exportwert von über 3,2 Milliarden Franken, besagt die Kaffeestudie. Gemessen am jährlichen Exportwert überflügelt Kaffee Traditionsprodukte wie Schokolade oder Käse.
Schweizer trinken lieber Espresso als Café crème
Ob das daran liegt, dass wir so gerne in Italien Ferien machen? Der Espresso hat hierzulande Café crème punkto Beliebtheit abgelöst, kommt die Befragung zum Schluss. Auf den Plätzen drei und vier kommen mit einigem Abstand Cappuccino und Milchkaffee. Dies zeige eine starke «Italienisierung» der Schweizer Kaffeekultur, bestätigen die Deloitte-Autoren.
Jung und Alt geniessen den Kaffee unterschiedlich
Der Kaffeegenuss, eine Generationenfrage? Während Millennials für den Koffeinkick lieber zur Flasche oder Energydose greifen, drücken ältere Generationen auf den Knopf ihrer Kaffeemaschine. Letztere bevorzugen mehr schwarzen Kaffee, jüngere mehr Kaffeegetränke, die Milch enthalten. Beliebt sind auch die Becherkafi von Emmi, Lattesso oder Eigenmarken von Migros und Coop. Die Generation Z (bis Jahrgang 2012) trinkt im Schnitt eine bis zwei Tassen täglich, Babyboomer (bis 1965) zwei bis drei Tassen pro Tag.
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Schweiz bereitet Kaffee anders zu als Rest der Welt
Ob das die Restaurants und Cafés gerne hören? Trotz immer mehr hipper Coffeeshops ist der Instantkaffee die beliebteste Zubereitungsart zu Hause. Weltweit an erster Stelle, aber nicht in der Schweiz: Spitzenplatz in der Zuhause-Zubereitung bei uns hat die Kapselmaschine (Stichwort Nespresso), gefolgt vom Vollautomat (zum Beispiel Jura). Dann erst kommen der Instantkaffee, Espressomaschine/Mokka und zuletzt der Filterkaffee. Man darf sich an dieser Stelle also zu Recht fragen, warum in so vielen Ferienwohnungen der Bergdestinationen noch immer Filtermaschinen herumstehen. Klarer Befund der Studie dagegen: In vielen Ländern litten die Konsumenten unter der starken Inflation zwischen 2021 und 2023, daher reduzierten sie ihre Ausgaben in entbehrlichen Bereichen wie eben Restaurant- und Café-Besuchen.
Nachhaltigkeit und Zertifikate werden uns wichtiger
Liegt es am Klimawandel? Gut möglich, aber auch die Abholzung von Wäldern und das Artensterben lässt Konsumenten vermehrt zu zertifiziertem Kaffee greifen. Allerdings trinkt weltweit erst ein Sechstel der Befragten mindestens einmal pro Woche nachhaltigen Kaffee. Wie es in der Studie heisst, ist in der Schweiz mehr Bereitschaft da, einen «spürbaren Aufpreis» für nachhaltigen Kaffee zu bezahlen.