Folgen des Online-Booms
Pöstler ächzen unter Last der Corona-Bestellungen

Seit fast einem Jahr werden so viele Dinge online bestellt, wie noch nie. Die Corona-Krise gibt dem Onlinehandel Schub. Und sorgt für Rücken-Beschwerden bei den Zustellern.
Publiziert: 22.02.2021 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2021 um 09:25 Uhr
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Paket-Pöstler haben wegen Corona noch mehr zu schleppen als sonst.
Foto: keystone-sda.ch

Sie tragen im wahrsten Sinne des Wortes die schwerste Last der Corona-Krise: Päckli-Pöstler und Zusteller von Grossfirmen wie DHL, DPD oder UPS. Im Lockdown gehen die Online-Bestellungen durch die Decke. Und die Waren müssen ausgeliefert werden. Möglichst schnell. Und möglichst bis vor die Wohnungstüre, auch wenn sich diese im 4. Stock befindet. Das geht an die Substanz.

Denn längst lassen sich die Kunden nicht mehr nur Esswaren nach Hause liefern. Sondern auch schwere Dinge wie Hanteln. Weil Fitnessstudios geschlossen sind, wird vermehrt auf dem heimischen Stubenteppich trainiert. Das zeigt sich auch daran, dass vermehrt Hanteln und anderes Sportzubehör gekauft wird, wie die Gesellschaft für Konsumforschung in ihrem Marktmonitor 2020 feststellt. Das schreibt der «Tages-Anzeiger».

23,3 Prozent mehr Pakete

Päckli-Pöstler müssen die schweren Teile dann ausliefern. Und die schleppen eh schon schwer. 23,3 Prozent mehr Pakete vermeldete nur schon die Post 2020 gegenüber dem Vorjahr. Neben Hanteln sind es vor allem auch Möbel-, Wein- oder Bestellungen von Elektrogeräten, die für schweren Päckli sorgen.

Das hat gesundheitliche Folgen. Zusteller leiden stärker als früher unter körperlichen Problemen wie Rücken- oder Kreuzschmerzen. Die Zusatzbelastung der Paketboten sei «ein Riesenproblem», sagt Matthias Loosli von der Post-Gewerkschaft Syndicom zum «Tages-Anzeiger». «In der Tendenz sind die Pakete momentan grösser und schwerer, mit entsprechenden Konsequenzen», sagt Loosli.

Termin beim Physiotherapeuten

Die Post hat die Problematik erkannt. «Wir sind uns sehr bewusst, dass unsere Mitarbeiter in allen Bereichen Ausserordentliches leisten», sagt ein Post-Sprecher. «Und wir wissen auch, dass das letzte Jahr in vielerlei Hinsicht belastend und herausfordernd war – und dass diese Belastung aktuell weiter anhält.» Man biete den Pöstlern einen Termin beim Physiotherapeuten an. Oder thematisiere in Weiterbildungen regelmässig den Umgang mit schweren Sendungen. (pbe)

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