Folge der Corona-Krise
So viele leere Wohnungen wie seit 33 Jahren nicht mehr

Die Corona-Krise hinterlässt im Immobilienmarkt deutliche Spuren. Eine neue Studie zeigt auf, was die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt sind. Und warum das Geschäft mit Büros derzeit keines mehr ist.
Publiziert: 03.02.2021 um 13:18 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2021 um 11:27 Uhr
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Seit 1988 standen nicht mehr so viele Mietwohnungen leer wie 2020.
Foto: Keystone

Die Corona-Krise schlägt brutal auf den Schweizer Immobilienmarkt durch. Die Pandemie wirkt auf dem Schweizer Immobilienmarkt als Katalysator und beschleunigt verschiedene Trends. Dies zeigen die Resultate des heute erschienenen CSL Immobilienmarktberichts 2021.

Die Leerstandsquote im Wohnmarkt belief sich 2020 auf 1,72 Prozent. Das ist der höchsten Wert seit 1988. Betroffen davon sind vor allem Mietwohnungen, während das Eigentumssegment von der Pandemie profitierte.

Die Leerstandsquote im Schweizer Wohnmarkt stieg von 2019 bis 2020 von 1,66 Prozent auf 1,72 Prozent an. Ein höherer Wert war letztmals 1988 mit 1,85 Prozent registriert worden, wie es im Bericht heisst. Der aktuelle Höchststand ist vor allem auf die starke Wohnbauproduktion und den Anlagedruck der Investoren zurückzuführen.

Homeoffice als Haupttreiber

Doch auch die Pandemie hat sich ausgewirkt. Ein Haupttreiber war das Homeoffice-Regime. Die Menschen verbringen viel mehr Zeit in ihren Wohnungen als gewohnt und haben Zeit, sich mit den Vor- und Nachteilen ihrer Wohnsituation auseinanderzusetzen. Der Stellenwert eines schönen Zuhauses hat zugenommen.

Davon profitiert vor allem das Eigentumssegment, in dem die Nachfrage das Angebot 2020 bei Weitem übertraf. Selbst bisher schwer zu verkaufende Objekte in Randregionen fanden 2020 einen Käufer, da ein längerer Arbeitsweg durch mehr Homeoffice-Tage kompensiert wurde. Grossen Wert legten die Käufer bei der Suche gemäss dem Immobilienbericht auf ein zusätzliches Zimmer, private Aussenräume und eine gute Besonnung.

Büroflächen stehen leer

«Die Pandemie durchdringt aktuell unseren Alltag, wird uns aber langfristig als Beschleuniger von Trends auf dem Immobilienmarkt in Erinnerung bleiben», sagt Yonas Mulugeta, CEO von CSL Immobilien. Dies gilt vor allem auch für den Büromarkt.

Die vom Bund und den Kantonen im vergangenen Frühling erlassenen Restriktionen und Homeoffice-Vorgaben machten sich bereits nach wenigen Wochen bemerkbar: Viele verunsicherte Firmen verschoben Entscheide bezüglich ihrer Büroflächenplanung. Andere nahmen das Homeoffice-Regime zum Anlass, Flächenreduktionen zu planen oder diese bereits umzusetzen, um wesentliche Kosten zu reduzieren.

Das hat deutliche Folgen: Das verfügbare Angebot an Büroflächen ist innert Jahresfrist um 23 Prozent auf 2,26 Millionen Quadratmeter gestiegen. Das ist der höchste Wert seit 2014.

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