Chemische Reinigungen stehen vor dem Aus
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Wegen Homeoffice:Chemische Reinigungen stehen vor dem Aus

Filialschliessungen und Entlassungen
Textil-Reinigungen geht es dreckig

Die Textilpfleger leiden unter der Homeoffice-Pflicht. Nun folgen Stellenabbau und Filialschliessungen. BLICK kennt die Hintergründe.
Publiziert: 09.01.2021 um 09:51 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2021 um 16:04 Uhr
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Die Terlinden Textilpflege muss Stellen abbauen.
Foto: Aline Leutwiler
Aline Leutwiler

Hochzeiten sind verschoben, Kongresse finden online statt, und wer kann, sitzt im Homeoffice. Im Trainer, nicht in Hemd und Anzug. Gleich mehrfach wirkt sich die Pandemie auf die Textilpflege aus. Deren Geschäft ist in den letzten Monaten massiv eingebrochen.

In der Textilpflege muss nun abgebaut werden. Das widerspiegelt auch das Bild am Arbeitsmarkt. Im letzten Jahr stieg die Arbeitslosigkeit in der Schweiz, nämlich von 2,3 auf 3,1 Prozent. So kommt es etwa bei der Terlinden Textilpflege zu Filialschliessungen und Stellenabbau.

Filialen gehen zu

Laut zwei internen Schreiben, die BLICK vorliegen, sind gleich mehrere von 28 Filialen betroffen. «In den letzten Monaten haben wir vier Filialen mangels Umsatzes schliessen müssen. Zudem haben wir die Filiale in Wettingen per 1. Januar 2021 verkauft», heisst es. Konkret betroffen sind die Filialen am Römerhof, in Zürich Oerlikon und im Kreis 1 in Zürich sowie jene in Schlieren ZH. Die Filialen Römerhof und Schlieren schlossen bereits per Ende August.

Hinzu kommt ein Stellenabbau. «Die Reduktion der Filialen führte dazu, dass wir einzelne Stellen abbauen mussten. Zu einem grösseren Teil können wir das über Pensionierungen und einen Einstellungsstopp kompensieren», heisst es im Schreiben des Geschäftsführers Guido Johann (44). Insgesamt musste er 15 bis 20 von insgesamt 124 Mitarbeitenden entlassen.

Auch andere kämpfen

Johann lässt seine Mitarbeiterinnen deshalb weiter in Kurzarbeit. Und versucht mit den Vermietern der Filialen eine Lösung zu finden. «Wenn es keine Erholung gibt, werden wir weitere Filialen schliessen müssen. Und noch mehr Entlassungen tätigen», so Johann. Letztes Jahr haben seine Umsatzeinbussen 30 bis 40 Prozent betragen.

Für andere Textilpfleger sieht die Situation ähnlich aus. «Wir haben Umsatzeinbussen von 40 bis 50 Prozent», sagt Gery Schenkel (69), Geschäftsführer von Öko-Textilreinigung in Basel. Er steht nun selbst im Laden, um das Geschäft nicht zu belasten, und betont: «Gerade jetzt wären Reinigungen doch wichtig. In der unhygienischen Situation braucht es eine fachgerechte Reinigung!»

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