Spanien ist bald nichts mehr für Impfmuffel: Wer auf die Balearen, nach Barcelona oder in das Baskenland reisen will, muss sich in Zukunft vorher gegen das Coronavirus piksen lassen. An der Grenze soll ein entsprechender Impf-Nachweis vorgelegt werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Demnach habe ein Vertreter des Tourismusministeriums in Madrid gefordert, dass eine Impfung zur Voraussetzung bei der Einreise werden soll. BLICK weiss: Eine solche Überlegung steht tatsächlich im Raum. Allerdings werde man das Thema zuerst innerhalb der Europäischen Union und mit den anderen Mitgliedstaaten besprechen, heisst es aus dem Umfeld der Behörden.
Impfmuffel werden benachteiligt
«Es wäre sicher sinnvoll, einen solchen Impfnachweis zu haben», erfährt BLICK von einem Sprecher der spanischen Vertretung in Bern. «Aber es gibt noch keine konkreten Pläne, und wir werden das weiter diskutieren.»
Tatsächlich würde eine solche Entscheidung für Schweizer Touristen eine gravierende Umstellung bedeuten. Gerade diejenigen, die sich bisher nicht freiwillig impfen lassen wollten, haben so das Nachsehen. Oder jene, die vor dem Sommer nicht zum Zug kommen.
Rettung der spanischen Tourismusindustrie
Für Spanien wäre eine solche Massnahme wichtig. Die Tourismusbranche machte vor Ausbruch der Krise mehr als 12 Prozent der spanischen Wirtschaftsleistung aus. Insgesamt setzte die spanische Tourismusindustrie laut des offiziellen Statistikbüros 154 Milliarden Euro im Jahr 2019 um.
Schätzungen zufolge soll der Anteil im vergangenen Jahr auf vier Prozent gesunken sein.
Anderen Schutzmassnahmen bleiben
Laut Tourismus-Ministerium soll der Impfnachweis jedoch andere Schutzmassnahmen wie Abstand halten und Maske tragen nicht ersetzten. Der Ausweis soll lediglich die Massnahmen ergänzen.
Dem Reuters-Bericht zufolge hofft das Land vielmehr auf eine einheitliche Regelung innerhalb von Europa. Vor allem gegenüber Grossbritannien wolle man eine gemeinsame Antwort formulieren.
«Ich nehme an, Länder wie Spanien, die sehr vom Tourismus anhängen, sind eher dafür, und andere Länder nicht», sagt der Vertreter aus Bern.
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PCR-Test ist bei der Einreise Pflicht
Insgesamt kamen laut Statistikportal Statista im Jahr vor Corona 84 Millionen Touristen nach Spanien – 18 Millionen allein aus dem Vereinigten Königreich. Zuletzt erteilte das Land wegen der dort grassierenden Corona-Mutation ein Einreiseverbot an die britischen Gäste.
Heute gilt bei der Einreise nach Spanien: Jeder Tourist muss einen negativen Corona-PCR-Test vorlegen. Ausserdem gilt im ganzen Land die Maskenpflicht.