Sie kosten nichts. Sie sind schnell. Sie setzen nur etwas Übung voraus. Seit dem 7. April gibt es das Mini-Labor mit fünf Selbsttests für die eigenen vier Wände. Damit soll die Verbreitung des Coronavirus in der Schweiz verhindert werden. Zehn Millionen Selbsttests wurden bisher in den Apotheken abgeholt, berichtet die SRF-Nachrichtensendung «Tagesschau». Laut Pharmasuisse, der Verband der Apotheken, hat rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung solche Selbsttest zuhause.
Weil man die ganz kleinen Kinder nicht teste, seien zehn Millionen Selbsttest eigentlich viel, sagt Martine Ruggli (55), Präsidentin von Pharmasuisse. «Wir müssen zudem auch daran denken, dass es ungefähr eine Million Personen gibt, die geimpft sind. Vielleicht ist bei ihnen der Bedarf an diesen Tests kleiner. Also, das ist schon sehr gut», sagt Ruggli im Bericht.
Die Selbsttests sind für symptomfreie Personen gedacht, die keinen Kontakt mit Personen aus der Risikogruppe haben. «Die Selbsttests sind nicht gleich aussagekräftig wie die professionell durchgeführten Schnelltests», sagte Ruggli bei der Lancierung im Interview mit Blick. Deshalb empfehle ihr Verband bei Symptomen, sich in einer Apotheke, Arztpraxis oder einem Testzentrum testen zu lassen, die einen professionellen Schnelltest oder PCR-Test anböten.
Ruggli warnt: «Ein Selbsttest ist eine Momentaufnahme mit einem Resultat, das nur 24 Stunden gültig ist. Ein negatives Resultat ist kein Freipass!»
Es stellt sich nun die Frage, was die Selbsttests tatsächlich gebracht haben? Daten dazu fehlen, weil der Einfluss kaum messbar ist. Beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) heisst es, dass es keine Erhebung gebe zu positiven Selbsttests und Leuten, die danach den offiziellen PCR-Test machten.
Gab es bei der Lancierung der Selbsttests Anfang April noch Engpässe, ist man jetzt gewappnet. Mit einem Ansturm auf die zweite Runde Tests rechnet Ruggli nicht mehr. Aber die Leute würden wissen, wann sie ihre neuen fünf Tests abholen könnten, sagt die Präsidentin von Pharmasuisse der «Tagesschau». Ruggli weiter: «Und sie kommen auch wieder.» (uro)