Fail bei neuem Blacksocks-Onlineshop
Kunden müssen ihr Socken-Abo erneut abschliessen

Seit gut einem halben Jahr gehört der Zürcher Socken-Händler Blacksocks der St. Galler Konkurrenz Jacob Rohner. Nun hat der Socken-Abo-Erfinder einen neuen Webshop, der Fragen aufwirft.
Publiziert: 17.04.2024 um 19:00 Uhr
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Klassische Business-Socken von Blacksocks.
Foto: blacksocks.com
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Der neue Internet-Shop von Blacksocks kommt im schlichten Design daher – gut abgestimmt auf die Produkte, für die das Zürcher Unternehmen bekannt ist: Socken in hochwertiger Qualität und oberer Preisklasse. Zwischen 12 und 20 Franken kostet ein Paar. Mit dem neu aufgesetzten Webshop wolle das Unternehmen den «Markenauftritt modernisieren, um den Kunden ein optimiertes Einkaufserlebnis zu bieten», teilt Blacksocks auf Anfrage von Blick mit.

Bekannt ist das kurz vor der Jahrtausendwende gegründete Unternehmen für sein Sockenabo, das man online löst. Blacksocks war damals eine Internet-Revolution. Das Angebot startete 1999, kurz vor dem Platzen der Dot-Com-Blase und lange bevor Netflix das Abomodell für sich entdeckte. Im letzten September kaufte das Traditionsunternehmen Jacob Rohner aus dem St. Galler Rheintal die Konkurrenz aus Zürich auf.

Gehen Blacksocks die Abos flöten?

Unter den neuen Besitzern scheint es bei Blacksocks auf der digitalen Schiene zu stocken. Konkret im Fokus: Der Onlineshop, der den in die Jahre gekommenen Vorgänger vor zwei Wochen ablöste. In einer Info-Nachricht an bisherige Kunden heisst es: «Falls Sie ein Abonnement bei uns haben, müssen Sie dieses nochmals neu abschliessen», wie aus einem X-Post hervorgeht. 

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Hat es der Socken-Händler also nicht geschafft, die Abos in den neuen Shop zu übernehmen? Das Unternehmen nennt andere Gründe. «Die Abos sind technisch anders aufgebaut, weshalb es nötig ist, diese neu zu konfigurieren», sagt Stefan Lion (32), Web-Marketing Manager bei Blacksocks, gegenüber Blick. Zudem dürfe die Firma aus rechtlicher Sicht die Zahlungsinformationen der bestehenden Kunden nicht automatisch in den neuen Online-Store übernehmen. «Die laufenden Abos, die vor dem neuen Shop-Launch abgeschlossen wurden, liefern wir aber selbstverständlich noch wie gewohnt aus.»

Neues Abo-Modell sorgt für mehr Flexibilität

Gleichzeitig mit dem neuen Online-Auftritt überarbeitete Blacksocks sein Abonnementsmodell. Bislang funktionierte dieses nach dem Prepaid-Prinzip. Ein Kunde kaufte drei Lieferungen à je drei Socken-Paaren, die er im Voraus zahlte und dann im Abstand von drei Monaten nach Hause geliefert bekam. Nach Abo-Ablauf konnte der Socken-Liebhaber das Abo verlängern oder auch nicht. 

«Nun bieten wir ein Pay-as-you-go-Abonnementsmodell an, um unseren Kunden mehr Flexibilität zu ermöglichen», sagt Lion. Neu kann ein Käufer die Menge und Lieferfrequenz selbst bestimmen, auch ist keine Vorauszahlung mehr erforderlich. «Wir betrachten dies als kunden- und umweltfreundlicher», so Lion.

Blacksocks behält Abo-Zahlen für sich

Mit der Umstellung reagiert Blacksocks laut eigenen Angaben auf rückgängige Abo-Zahlen. Konkrete Angaben will das Unternehmen aus «strategischen Gründen» nicht bekannt geben. Damit lässt sich auch nicht abschätzen, wie stark sich der Wechsel auf neue Abonnements auf den Umsatz auswirkt. «Das wird richtig Geld kosten, wenn das Abo-Volumen einen grossen Anteil hatte», mutmasst zumindest ein X-User in seinem Kommentar zum oben erwähnten Beitrag.

«Jede Änderung birgt Risiken», sagt Lion dazu. «Wir sind uns bewusst, dass wir möglicherweise Kunden verlieren könnten. Dennoch sind wir fest davon überzeugt, dass das neue Abonnementsmodell besser auf die aktuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.» So wolle Blacksocks längerfristig mehr Abo-Kunden für sich gewinnen.


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