Wer sein Geld in Kryptowährungen gesteckt hat, der macht gerade schwere Zeiten durch. Ruhig schlafen geht spätestens seit dem Konkurs der Kryptobörse FTX nicht mehr. Jung-Milliardär Sam Bankman-Fried (30) fuhr seine Börse an die Wand – nicht nur bei ihm ist der Schaden angerichtet. Die ganze Branche taumelt. Und zwar nicht erst seit dem grossen Krypto-Knall.
Nun sieht auch die Europäische Zentralbank (EZB) Kryptowährungen vor dem Aus. In einer aktuellen Publikation über den Bitcoin zerzaust sie die Argumente, die für die Kryptowährung sprechen. Das schreibt die «Schweiz am Wochenende». Dabei wählen die Experten der EZB deutliche Worte. Der Bitcoin hole derzeit nicht Atem für einen neuen Höhenflug. Sondern: «Wahrscheinlicher ist, dass es sich um einen künstlich herbeigeführten letzten Atemzug handelt – vor dem Weg in die Bedeutungslosigkeit.»
«Umständlich, langsam und teuer»
Der Bitcoin ist in den Augen der europäischen Währungshüter ein fragwürdiges Zahlungsmittel. Denn er sei «umständlich, langsam und teuer». Damit nicht genug der Kritik: Der Bitcoin sei in der realen Welt für legale Transaktionen noch nie in nennenswertem Umfang eingesetzt worden.
Kryptowährungen seien eine spekulative Blase. Sie würden nur funktionieren, wenn immer wieder neues Geld dazukommt. Deshalb hätten die grossen Bitcoin-Investoren vor allem den Anreiz, die Euphorie am Leben zu halten. Einen Cashflow, wie es Immobilien tun, generiere der Bitcoin nicht. Auch keine Dividenden wie Aktien. Das nüchterne Fazit der EZB: «Der Marktwert des Bitcoins basiert einzig auf Spekulationen.» (pbe)