Experte warnt vor Einstieg
Darum ist die Trump-Aktie ein heisses Eisen

Die Aktie von Donald Trumps Medienkonzern legte einen fulminanten Start hin. Seither ging es aber steil nach unten. Eine Experte erklärt, weshalb die Titel für Privatanleger kaum geeignet sind.
Publiziert: 11.04.2024 um 16:11 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2024 um 21:35 Uhr
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Der Börsengang von Trump Media machte den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump um mehrere Milliarden Dollar reicher.
Foto: keystone-sda.ch
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Für eine kurze Zeit schien es, als wäre der ehemalige US-Präsident Donald Trump (77) all seine Geldsorgen los. Der Börsengang seines Medienunternehmens Trump Media & Technology machte ihn schlagartig um einige Milliarden Dollar reicher.

Allein am ersten Handelstag legte Trump Media an der Börse um 16 Prozent zu. Zeitweise lag die Aktie sogar fast 60 Prozent im Plus. Trumps Aktienpaket war damit rund 6 Milliarden Dollar wert. Doch zwei Wochen später liegt der Titel wieder unter dem Schlusskurs von 49,95 Dollar vom 25. März, dem Tag vor dem Börsengang. Zur Erklärung: Weil der Börsengang von Trump Media durch die Fusion mit einem Spac erfolgte, wurde die Aktie schon vorher gehandelt.

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Extreme Schwankungen sind normal

Die Schwankungen der Aktie, die unter dem Börsenkürzel DJT (wie Donald J. Trump) gehandelt wird, hätten ihn nicht überrascht, sagt Roman Przibylla, Head Public Solutions bei der Investmentfirma CAT Financial Products in Zürich. «Eine hohe Volatilität ist normal für eine Aktie, die losgelöst von Fundamentaldaten gehandelt wird.»

Zu den wichtigen Fundamentaldaten zählen etwa Umsatz und Gewinn, und da hapert es bei Trump Media. Die Firma schrieb 2023 bei einem Umsatz von nur 4 Millionen Dollar einen Verlust von 58 Millionen Dollar.

Damit sei die aktuelle Marktkapitalisierung von 4,7 Milliarden Dollar (Stand Börsenschluss am 10. April) weiterhin «exorbitant». Trump Media erinnere an die Meme-Aktien der Coronazeit, so Przibylla. Damals hypten Spekulanten bestimmte Titel wie Gamestop in den sozialen Medien und lösten so drastische Kurssteigerungen aus.

Das Problem dabei: Eine seriöse Bewertung solcher Aktien sei fast unmöglich und auch einen echten Boden gebe es für solche Titel nicht, sagt Przibylla. Weil der Aktienkurs untrennbar mit der Person von Trump verbunden ist, erwarte er in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin grosse Schwankungen.

«Besser abwarten»

«Trump Media ist keine Aktie, die man unbedingt im Depot haben muss», so Przibylla. Zwar sei es möglich, dass es zu weiteren sprunghaften Anstiegen wie am 26. März komme. Doch davon zu profitieren, sei extrem schwierig. «Wer seriös etwas für seinen Vermögensaufbau machen will, sollte besser abwarten, wie es mit der Firma weitergeht.»

Bisher ist vieles unklar. So konnte Trump-Media-CEO Devin Nunes nicht sagen, wann die Firma gedenkt, in die schwarzen Zahlen zu kommen. Und die Social-Media-Plattform Truth Social, das wichtigste Projekt der Firma, wird ausserhalb der Anhängerschaft des ehemaligen US-Präsidenten kaum genutzt. Ausserdem ist unklar, was Trump selber mit seinem Aktienpaket vorhat, wenn die Sperrfrist von sechs Monaten abgelaufen ist, in denen er die Titel nicht verkaufen darf.

Andere Aktien würden mehr von einem Sieg Trumps profitieren

Kann man mit Trump Media zumindest auf einen Wahlsieg von Trump im November wetten? Auch dieser Idee erteilt der Experte eine Absage. Zwar könnte das Wahlergebnis einen kurzfristigen Einfluss auf die Aktie haben, doch ob Trump Media fundamental von einem Präsidenten Trump profitieren würde, sei offen, so Przibylla.

Wer an der Börse von einer möglichen Rückkehr Trumps ins Weisse Haus profitieren möchte, der solle stattdessen auf amerikanische Firmen im Bereich Infrastruktur setzen. «Das macht deutlich mehr Sinn als Trump Media.»

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