So viel verdienen Büezer in der Schweiz
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Exklusive Lohn-Auswertung:So viel verdienen Büezer in der Schweiz

Exklusive Auswertung von Lohndaten
So viel verdienen Büezer in der Schweiz

Eine exklusive Auswertung von Lohndaten zeigt: Die meisten Büezer verdienen weniger als die Bürolisten. Doch es gibt auch wenige Ausnahmen. Und eines ist für alle gleich.
Publiziert: 18.01.2021 um 01:16 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2021 um 15:51 Uhr
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Nicht die klassischen Büezer, dafür die bestbezahlten Nichtbürolisten: die Polizei.
Foto: Keystone
Christian Kolbe

Sie sind wahrlich um ihren Job nicht zu beneiden, die Polizistinnen und Polizisten, die ab heute Montag wieder die Corona-Regeln durchsetzen müssen. Sie achten darauf, dass sich weder öffentlich noch privat mehr als fünf Personen gleichzeitig treffen. Da gilt es, die eine oder andere Schmähung wegzustecken. Damit die Situation nicht eskaliert.

Der Lohn für diesen Job: ganz passabel. Die Angestellten der Polizei stehen zuoberst in der Salärtabelle bei den Nichtbürojobs, die Jobcloud und Lohncheck exklusiv für BLICK berechnet haben. Auch wenn Polizisten nicht zu den klassischen Büezern gehören, ein Grossteil ihres Jobs findet ausserhalb des Büros statt. Allerdings dürften es gerade die «Schreibtischtäter» unter den Polizisten sein, die dafür sorgen, dass der sogenannte Medianlohn bei 7666 Franken pro Monat liegt.

Gesuchte Fachkräfte

Das heisst, die Hälfte aller Polizistinnen und Polizisten verdient weniger, die andere Hälfte mehr. Für die Polizei gilt zudem: Nur zehn Prozent verdienen mehr als 8300 Franken.

Der Schweizer Medianlohn – über alle Branchen gerechnet – liegt bei 6538 Franken. Richtig hoch oben eingestuft sind die Spezialisten. «Fachkräfte mit technischer oder mechanischer Ausbildung sind nicht nur besonders gefragt, sondern profitieren auch von hohen Löhnen», erklärt Tobias Egli (39), CEO von Lohncheck. Dazu gehören etwa Bauleiter und Poliere, Elektro- oder Betriebstechnikerinnen, aber auch Lokführer oder Feinmechanikerinnen.

Egli weist darauf hin, dass die Bäume der meisten Büezerjobs lohnmässig nicht in den Himmel wachsen: «Es gibt zwar auch bei den Handwerkern Berufe mit Fachkräftemangel, nur fehlt den Firmen oft das Geld, um sehr viel höhere Löhne zu bezahlen.»

Lohnerhöhungen fürs Erste vom Tisch

Davide Villa (52), CEO von Jobcloud, bringt das Dilemma der sogenannten Blue-Collar-Stellen auf den Punkt: «Auch wenn handwerkliche Berufe mit einer grossen physischen Anstrengung und Belastung verbunden sind, so werden diese durch den Lohn nach wie vor weniger honoriert als Bürojobs.» Blue-Collar-Jobs deshalb, weil die Arbeitskleidung der Büezer früher oft ein blaues «Übergwändli» war – im Gegensatz zum weissen Kragen der Bürolisten.

Am anderen Ende der Tabelle figurieren Konditoren, Lageristen, Landschaftsgärtnerinnen, Hilfsarbeiterinnen und Chauffeure. Ihr Medianlohn beträgt weniger als 5800 Franken.

Egal, ob oben oder unten in der Tabelle, eine Frage ist für alle gleich: Steigen die Löhne oder nicht? «Corona wird sich nur in ganz wenigen Branchen positiv auswirken», erklärt Egli und denkt dabei vor allem an IT-Spezialisten. Für alle anderen sieht es weniger rosig aus: «Mittelfristig dürfte die Arbeitslosigkeit ansteigen. Die Löhne kommen unter Druck, Lohnsteigerungen liegen dann meist keine drin.»

Lohnsenkungen gehen gar nicht

Dem pflichtet Roland A. Müller (57), Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, bei: «Das erste Ziel vieler Arbeitgeber wird es sein, möglichst viele Stellen zu erhalten und sich wieder ein finanzielles Polster zu verschaffen.» Das ist auch im Interesse der Arbeitnehmer.

Immerhin: Ökonomen rechnen für die Jahre 2021 und 2022 mit einem nominalen Lohnwachstum von je 0,3 Prozent. Auch wenn die Not in einigen Branchen gross ist, wird ein Tabu nicht gebrochen: «Lohnsenkungen erachten wir als unrealistisch. Dies wird in Betrieben kaum vorkommen», erklärt Müller. Und ergänzt: «Selbst in Krisenzeiten wäre das ein fatales Signal.» Es gebe bereits einige grosse Arbeitgeber, die sich explizit gegen Lohnsenkungen ausgesprochen haben.

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