Ex-Besitzer Dobler kritisiert Müller
Der schleichende Niedergang der Spielwarenläden von Franz Carl Weber

FDP-Nationalrat Marcel Dobler kritisiert die Entwicklung bei Franz Carl Weber nach dem Verkauf an Müller. Neun Filialen wurden bereits geschlossen, fünf weitere sollen folgen. Dobler macht das neue Management für den Niedergang verantwortlich. Müller hält dagegen.
Publiziert: 16.03.2025 um 16:03 Uhr
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2018 trat Marcel Dobler, Digitec-Gründer und FDP-Nationalrat an, um das Schweizer Traditionsgeschäft Franz Carl Weber zu retten.

Darum gehts

  • FDP-Nationalrat Marcel Dobler unglücklich über Entwicklungen bei Franz Carl Weber
  • Er macht neues Management für «gravierende Fehler» verantwortlich
  • Ende Jahr werden nur noch 8 von einst 23 FCW-Geschäften übrig sein
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

FDP-Nationalrat Marcel Dobler (44) ist sehr unglücklich darüber, was bei seinem ehemaligen Spielwarenhändler Franz Carl Weber (FCW) derzeit passiert. Als Mitbesitzer hat Dobler die 22 FCW-Filialen 2023 gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern an den Gemischtwarenhändler Müller verkauft.

Doch seither werden die Filialen Schritt für Schritt geschlossen oder in Müller-Läden umgebaut. Neun Filialen sind bereits zu, fünf weitere sollen noch in diesem Jahr Müller-Läden weichen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Dabei sei FCW vor dem Verkauf «saniert» gewesen, wie Dobler gegenüber der Zeitung sagt.

«Gravierende Fehler» vom neuen Management

Dobler und seine Geschäftspartner hatten den Spielwarenhändler 2018 gekauft und beim Verkauf versprochen, dass sich mittelfristig nichts ändere. Er ging davon aus, dass FCW mit dem deutschen Gemischtwarenhändler Müller im Rücken von besseren Einkaufskonditionen und Synergien profitieren würde. Nun werden Ende Jahr nur noch acht von einst 23 FCW-Geschäften übrig sein.

Für den Niedergang macht Dobler das neue Management verantwortlich. Dieses hätte im ersten Halbjahr nach der Übernahme «gravierende Fehler» gemacht, sagt er gegenüber der «SonntagsZeitung». «Die Preise wurden massiv gesenkt, das Sortiment verändert, wichtige Produkte waren nicht verfügbar und der Onlineshop wurde vor dem Weihnachtsgeschäft abgestellt.» So sei Müller nichts anderes übriggeblieben, als die Filialen umzuwandeln. 

Der Gemischtwarenhändler hält in der «SonntagsZeitung» dagegen: Nach einer detaillierten Standortanalyse sei die Schliessung einiger Standorte für einen nachhaltigen Geschäftsbetrieb unausweichlich gewesen. Man erwerbe Unternehmen mit dem Ziel, diese erfolgreich weiterzuführen. Müller betont, an FCW festhalten zu wollen. Die Marke werde innerhalb des Konzerns sichtbar bleiben. Das könnte heissen, dass die FCW-Produkte irgendwann nur noch in Müller-Läden angeboten werden.

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