Auf einen Blick
- Franz Carl Weber schrumpft: Müller wandelt weitere Filialen um
- Stammhaus am Zürcher Bahnhofplatz wird 2025 zu Müller-Standort
- «Marke wird über 2026 hinaus sichtbar sein», so Müller
Das Schaukelrössli-Logo des Franzki verschwindet immer mehr: Aktuell gibt es in der Schweiz noch 11 Filialen von Franz Carl Weber. Damit sind seit der Übernahme durch den deutschen Drogerie-Riesen Müller im Sommer 2023 mehr als die Hälfte der ursprünglich 22 Shops des Zürcher Spielwaren-Traditionshauses verschwunden. Neun Filialen hat der neue Besitzer geschlossen – «aufgrund unzureichender Rentabilität und Kundenfrequenz», wie Müller am Freitag in einer Medienmitteilung verkündet. Dazu laufen die früheren FCW-Standorte in Chur und Bern neu unter der orangen Müller-Flagge.
Und der Franzki-Filialschwund wird dieses Jahr anhalten. Im Rahmen der «nachhaltigen Weiterentwicklung», wie es in der Mitteilung heisst, vermüllert der deutsche Konzern 2025 drei weitere Filialen von Franz Carl Weber – darunter das Stammhaus am Bahnhofplatz in Zürich. Seit Frühling 2024 ist diese geplante Umwandlung bekannt, jetzt macht Müller Nägel mit Köpfen. Auch bei den Standorten in Zürich-Altstetten und in Zug ersetzt das schwarze Müller-M das weisse FCW-Schaukelrössli. Gleichzeitig plant das Drogerie-Unternehmen hierzulande neun Neueröffnungen in diesem Jahr – wodurch das Müller-Universum in der Schweiz auf über 100 Filialen ansteigen wird. 27 Millionen Franken will der Handelskonzern in sein hiesiges Wachstum investieren.
Ist 2025 das letzte Jahr von Franz Carl Weber?
Als Müller Franz Carl Weber im Juli 2023 schluckte, versprach der damalige FCW-Mitbesitzer Marcel Dobler (44) noch, dass der «Franzki» weiterentwickelt und die Filialen beibehalten würden. Bald aber schied Dobler aus dem Verwaltungsrat aus – und Müller begann damit, das FCW-Angebot mit Chips und Schoggi aus dem eigenen Sortiment zu ergänzen. Die Folge waren erste Abgesänge auf das 1881 gegründete Spielwaren-Unternehmen. «Müller hatte wohl gar nie die Absicht, FCW als eigenständiges Unternehmen weiterzuführen», sagte Roger Bühler (60), Ex-CEO von Franz Carl Weber, Ende März 2024 zu Blick.
Dass nun weitere Filialen von Franz Carl Weber verschwinden, dürfte die Spekulationen erneut anheizen, dass 2025 das letzte Jahr der 144-jährigen Firmengeschichte sein könnte. Gegenüber der «Lebensmittel Zeitung» verneinte Müller solche Gerüchte: «Die Marke wird auch über das Jahr 2026 hinaus innerhalb des Konzerns sichtbar sein.» Eine Anfrage von Blick ist noch offen.