EU will Reisen ausbremsen
Dürfen wir bald nicht mehr nach Deutschland reisen?

Die EU-Staaten wollen das Reisen weiter einschränken. Eine neue Liste mit Risikoländern ist geplant. Landet die Schweiz auch in der dunkelroten Kategorie? Wars das mit Ferien bei den Nachbarn?
Publiziert: 22.01.2021 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2021 um 14:53 Uhr
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will eine neue Kategorie einführen, die vom Coronavirus besonders stark betroffene Regionen kennzeichnet.
Foto: imago
Franziska Scheven

Die EU will das Reisen aus besonders stark von Corona betroffenen Ländern einschränken. Dabei sollen gefährdete Regionen auf eine «dunkelrote Liste» genommen werden. Menschen aus dieser Region müssen dann mit erschwerten Einreisebedingungen an der Grenze rechnen.

Der Grund: Die gefürchteten neuen Virusvarianten sollen möglichst unterbunden werden. An der Grenze könnte so ein negativer Corona-Test, wie es in Frankreich von allen Reisenden bereits verlangt wird, neue Quarantäneauflagen oder ein Impfnachweis verlangt werden.

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Schweiz steht eher mittelmässig da

Gehört die Schweiz auch bald zu den dunkelroten Ländern mit sehr hohen Corona-Fallzahlen? Derzeit steht sie im EU-Vergleich eher mittelmässig da und bewegt sich im oberen Mittelfeld. Was das genau für Auswirkungen auf die EU-Reiseliste haben wird, ist noch nicht bekannt.

Die Liste zeigt die Fallzahlen anhand der Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den jeweiligen Ländern pro 100’000 Einwohner in den letzten 14 Tagen. Sie beginnt mit den am stärksten von Corona betroffenen Ländern und führt zu den weniger betroffenen Regionen:

  • Portugal: 1.320,1 (+113%)
  • Irland: 1.191,4 (+49%)
  • Tschechien: 1.147,1 (-9%)
  • Slowenien: 1.013,3 (-3%)
  • Spanien: 740,8 (+87%)
  • Litauen: 698,3 (-37%)
  • Lettland: 662,8 (+8%)
  • Slowakei: 605,8 (-10%)
  • Niederlande: 506,2 (-28%)
  • Malta: 486,6 (+40%)
  • Vereinigtes Königreich: 435,6 (-22%)
  • Frankreich: 398,4 (+30%)
  • Schweiz: 395,9 (-28%)
  • Serbien: 363,6 (-36%)
  • Kroatien: 253,7 (-28%)
  • Zypern: 307,9 (-46%)
  • Italien: 350,5 (+1%)
  • Deutschland: 303,4 (+2%)
  • Luxemburg: 288,1 (-20%)
  • Dänemark: 286,0 (-48%)
  • Polen: 266,2 (-14%)
  • Österreich: 261,5 (-20%)
  • Rumänien: 242,1 (-6%)
  • Ungarn: 215,0 (-11%)
  • Belgien: 208,9 (+1%)
  • Bulgarien: 100,2 (-33%)
  • Griechenland: 73,6 (-13%)
  • Finnland: 57,4 (-8%)

Test für Reisende aus dunkelroten Zonen

Die europäischen Behörden planen eine Erweiterung der bereits bestehenden Corona-Ampel-Karte. Das sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (62) bei einem Gipfel. Demnach sollen Regionen, in denen sich das Coronavirus sehr stark verbreitet, auf die neue dunkelrote Liste genommen werden.

Auf der bestehenden Karte werden Regionen auf Grundlage gemeinsamer Kriterien je nach Infektionsgeschehen schon jetzt entweder grün, orange oder rot markiert. Die Schweiz ist hier bereits auf rot gestellt. Von Personen, die künftig aus den dunkelroten Zonen verreisen wollen, könne vor der Abreise ein Test sowie Quarantäne nach der Ankunft verlangt werden, sagte von der Leyen.

Für Handel und Pendler offen

«Wenn ein Land mit einer vielleicht doppelt so hohen Inzidenz wie Deutschland alle Geschäfte aufmacht, während sie bei uns noch geschlossen sind, dann hat man natürlich ein Problem», sagte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (66).

Auch Geimpfte können absehbar nicht mit Erleichterungen beim Reisen rechnen. Zwar wollen die 27 Staaten an einem Impfpass arbeiten. Die Debatte über mögliche damit verbundene Vorteile wurde jedoch vertagt. Was nicht eingeschränkt werden soll: der Warenhandel zwischen den europäischen Ländern. Auch Pendler sollen von den Massnahmen verschont bleiben.

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