Seit neun Jahren arbeitet Anita Jungen (61) als Leiterin von drei Filialen des Schweizer Heimatwerks am Flughafen. Etwas wie das Corona-Jahr hat sie noch nie erlebt. «Als wir am 16. März in den Lockdown mussten, war das ein Riesenschock», sagt sie zu Blick TV. «Nebenan haben die Restaurants die Tische mit weissen Tüchern abgedeckt, es war wie in einem Scienece-Fiction-Film», erinnert sie sich. «Dabei war es bittere Realität.»
Das ganze Corona-Jahr sei ein Auf und Ab gewesen für den ältesten Laden am Flughafen Zürich. «2020 waren wir umsatzmässig auf dem höchsten Level. Plötzlich mussten wir einen Gang zurückschalten», erinnert sich Anita Jungen. «Es war schräg, plötzlich nicht mehr arbeiten gehen zu können.»
«Es hat einfach zu wenig Passagiere»
Der Kontakt zu den Angestellten und den Kunden aus aller Welt habe ihr gefehlt. «Und doch hat diese Zeit uns Angestellte enger zusammengeschweisst», glaubt sie. Auch wenn der Laden im Level 2 derzeit immer noch geschlossen ist. Man habe alles versucht, auch mit reduzierten Öffnungszeiten. «Aber wir mussten einsehen, es hat einfach zu wenig Passagiere im Moment.»
Langweilig wird der Filialleiterin trotzdem nicht. «Ich stehe in engem Kontakt mit den Angestellten und dem CEO», sagt sie. Man gestalten die Läden neu, kümmere sich um Marketing und Einkauf. «Es ist wichtig, dass man auch in solchen Krisen positiv bleibt», sagt Jungen. Denn schliesslich hätten alle nur ein grosses Ziel: «Wir wollen parat sein am Tag, an dem wir endlich wieder öffnen dürfen.» Solange weniger als 30 Prozent der Flüge stattfinden, mache dies aber keinen Sinn.