«Es tut uns sehr weh»
Aargauer Garage schliesst nach 50 Jahren

Für 23 Millionen Franken wurde 2017 noch ein Neubau errichtet. Jetzt stellt die City Garage in Wettingen AG den Betrieb ein. Ende 2025 werden Showroom und Werkstatt geräumt. Geschäftsführer Rolf Baschnagel hat alles versucht, den Betrieb zu retten. Nun gibt er auf.
Publiziert: 17.12.2024 um 08:49 Uhr
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2017 wurde die City Garage für 23 Millionen Franken neu gebaut, Ende 2025 macht sie dicht.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • City Garage Wettingen schliesst Ende 2025 nach 50 Jahren
  • Marktanteil von Fiat, Alfa Romeo und Jeep stark gesunken
  • 23 Millionen Franken teurer Neubau wurde 2017 eröffnet
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Die City Garage aus Wettingen AG ist über die Region hinaus bekannt. Seit 50 Jahren verkauft sie Autos der Marken Fiat, Alfa Romeo, Abarth und Jeep. Jetzt kommt das überraschende Aus, wie das «Badener Tagblatt» schreibt. Ende 2025 stellt die Garage den Betrieb ein und räumt die Werkstatt sowie den Showroom. «Die Geschäftsleitung der City Garage AG in Wettingen hat sich entschlossen, den laufenden Vertrag mit dem Importeur nicht mehr weiterzuführen und die Geschäftstätigkeiten auf Ende 2025 einzustellen», heisst es in einem Schreiben an die Kundschaft.

Für einmal sind es nicht strenge Vorgaben der Importeure, wie etwa die Grösse des Showrooms oder die Anzahl der jährlich verkauften Autos, die zur Schliessung der Garage führen. Im Gegenteil, noch 2017 wurde ein 23 Millionen Franken teurer Neubau eröffnet. Der Inhaber selbst zieht die Handbremse. Geschäftsführer Rolf Baschnagel erklärt: «Vor acht bis zehn Jahren hatten Fiat, Alfa Romeo und Jeep in der Schweiz einen Marktanteil von 5 Prozent, jetzt nur noch 2 Prozent. Im Prinzip fand bei den Autos, die wir vertreiben, eine Halbierung des Volumens statt.»

«Probleme, die Werkstatt auszulasten»

Das habe auch Folgen für die Werkstatt oder das Geschäft mit Ersatzteilen. «Wir kriegen in der Folge Probleme, die Werkstatt auszulasten», sagt er dem «Badener Tagblatt». Deshalb kommt Baschnagel zum Schluss: «Die wirtschaftliche Grundlage für einen Betrieb dieser Grösse ist nicht mehr gegeben.» Man habe intensiv nach Lösungen gesucht, um auf genügend Volumen zu kommen und die Garage weiterführen zu können.

Man sei auch mit anderen Marken im Gespräch gestanden. Das Autogewerbe sei aber zu einem schwierigen Business geworden. Baschnagel führt den Umbruch wegen der Elektrifizierung an. «Es gibt grosse Veränderungen, einige Marken werden verschwinden», glaubt der Autohändler. Das Aus seiner Garage setzt ihm zu: «Es tut uns sehr weh, für das Personal und die Kundschaft.»

Wie es mit der Liegenschaft weitergeht, ist schon heute klar. Per 1. Januar 2026 übernimmt die Konkurrenz die moderne Garage. Die Amag Wettingen zieht mit VW und VW Nutzfahrzeuge in die City Garage. Was passiert mit den Angestellten? «Die Lernenden werden eins zu eins von der Amag übernommen», sagt Baschnagel. Gespräche mit der Amag über die Weiterbeschäftigung der zwanzig Mitarbeitenden laufen.

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