Die Schweiz ist wieder als Feriendestination gefragt. Im ersten Halbjahr wurden hierzulande 3,6 Prozent mehr Logiernächte gezählt als im bisherigen Rekordjahr 2019 in derselben Periode. Das geht aus am Freitag veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik und einem Bericht von CH Media hervor.
Deutlich mehr ausländische Gäste
Im Juni zählten die hiesigen Hotels 3,96 Millionen Logiernächte und damit fast 10 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Steigerung geht dabei fast vollständig auf das Konto von ausländischen Gästen. So stiegen die Logiernächte bei den ausländischen Touristen um fast 24 Prozent.
Der Vergleich mit dem Tourismusjahr 2019 bringt Erstaunliches zutage. So sind unter den boomenden Gemeinden eher Destinationen zu finden, die nicht als Touristen-Hotspots bekannt sind.
So konnte die Gemeinde Disentis GR die verbuchten Logiernächtezahlen mehr als verdreifachen. Als Gewinner geht auch die Tessiner Gemeinde Minusio hervor. Auch wenn dort im ersten Halbjahr deutlich weniger Logiernächte gezählt wurden als noch im Vorjahr, reicht es gegenüber dem Jahr 2019 für mehr als eine Verdoppelung der Zahl an übernachtenden Touristen.
Deutlich mehr Gäste empfingen auch die Hoteliers in Sitten VS, Kriens LU und Kloten ZH. Dort wurden in den letzten Jahren viele neue Hotels gebaut. Die Flughafenortschaft Kloten ist sogar in der Top 20 der grössten Tourismusdestinationen zu finden, berichtet CH-Media.
Chinesen fehlen noch
Nicht alle Regionen können aber Zuwachs verbuchen. Gerade in den Regionen Waadt, Freiburg, Basel und Luzern und Vierwaldstättersee waren die Logiernächte tiefer als im Jahr 2019.
Insbesondere Gäste aus China sind noch weniger anzutreffen als vor der Pandemie. Das liegt offenbar daran, dass die Visavergabe in China noch nicht wieder so weit aufgebaut ist, dass sie in grosser Zahl für Europa ausgestellt werden können.
Saas-Fee VS verzeichnete im ersten Halbjahr gut 25 Prozent weniger Logiernächte als im ersten Halbjahr 2019. Engelberg OW ist 17,1 Prozent im Minus, Matten bei Interlaken BE 16,4 Prozent und Davos GR 11,4 Prozent. (sie)