Es hat sich ausgespielt
Grösstes Tenniscenter der Schweiz muss Wohnungen weichen

Immer mehr Tennishallen schliessen ihre Türen. Obwohl die Nachfrage gross ist. So auch das Zentrum Vitis in Schlieren ZH. Der Grund: Man braucht das wertvolle Land lieber für Wohnungen.
Publiziert: 22.01.2023 um 18:58 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2023 um 15:36 Uhr
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In der Schweiz werden Tennishallen immer seltener.
Foto: PD
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Tennis ist ein beliebter Sport. Die Suche nach einer Tennishalle wird für Junioren und Hobby-Sportler aber immer schwieriger. Ende April schliesst nun auch das Vitis in Schlieren ZH seine Türen, schreibt die «NZZ am Sonntag». Damit ist die grösste Racketsportanlage der Schweiz bald Geschichte. Neben Tennis kann man dort auch Badminton und Squash spielen.

130'000 Besucherinnen und Besucher spielen pro Jahr ihre Bälle auf den 28 Plätzen der Anlage. Jede Woche trainieren über 500 Junioren im Vitis. Im April ist Schluss.

Der Landwert für die 13'000 Quadratmeter liegt bei 50 bis 60 Millionen Franken – ein Millionenschatz. Im Sommer ist der Abriss des Sportcenters geplant. Im Herbst sollen die Bauarbeiten für die Siedlung Lymhof mit 350 Wohnungen starten.

Lieber Wohnungen als Sportzentrum

Aber warum muss die Tennishalle weichen, wenn die Nachfrage so gross ist? Tennishallen werden in der Regel von privaten Eigentümern und Vereinen betrieben und finanziert. Subventionen gibt es praktisch keine. «Ein einziger Tennisplatz für zwei bis vier Spieler benötigt rund 600 Quadratmeter Fläche», sagt Vitis-Leiter Beat Künzler. Mit dem Ausbau der Städte und den steigenden Immobilienpreisen sind solche Anlagen nicht mehr kostendeckend zu betreiben.

Auch in Kehrsatz und Herrenschwanden bei Bern sind Sport- und Tenniszentren verkauft worden. Das Zentrum in Herrenschwanden kann immerhin vorläufig weiter betrieben werden, da es von der ehemaligen Profispielerin Romina Oprandi gepachtet worden ist.

In Belp BE war die Ertragslage der Tennishalle ebenfalls schlecht. Zuerst wurde daraus eine Kartbahn. Mittlerweile findet sich in Belp statt eine Tennis- eine Trampolinhalle.

Im Kanton Schwyz und Aargau sterben die Tenniszentren ebenfalls, wie die «NZZ am Sonntag» weiter schreibt. In Oberentfelden AG baut man – wie auf dem Vitis-Areal – lieber Wohnungen, als weiterhin auf den Sport zu setzen.

Die Tennishalle in Wädenswil ZH ist dagegen der Landi zum Opfer gefallen, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet. 40 Jahre lang wurde in der Halle Neubühl hinter dem Zürisee-Center Tennis gespielt.

Ersatzstandort für Vitis gesucht

Die Betreiber der Racketsportanlage Vitis suchen nun nach einem Ersatzstandort. Dies ist nur möglich, wenn die Stadt Zürich einlenkt. Diese verfügt über Landreserven in Schlieren.

Ein pfannenfertiges Projekt liegt vor, doch die Baubewilligung lässt auf sich warten. Das neue Vitis käme auf einer Fläche von 10'000 Quadratmetern zu stehen. Die Zahl der Hallen würde zwar reduziert, doch der Bau wäre ein Signal gegen den Niedergang.

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