Ende Oktober kam das definitive Aus: Das Juskila, grösstes J+S-Winterlager der Schweiz, fällt im Januar 2021 aus. Ausgerechnet zum 80-jährigen Jubiläum. 600 Jugendliche verbringen jährlich seit 1941 eine Schneesportwoche und Lagerleben für nur 120 Franken in Lenk im Simmental BE.
Das traditionelle Jugendskilager von Swiss-Ski ist kein Einzelfall in diesem Corona-Winter, das wegen der Pandemie ausfällt. Die meisten Skilager in der Schweiz sind wegen der Corona-Pandemie für diesen Winter abgesagt worden.
Nehmen in normalen Jahren über 100'000 Kinder und Jugendliche pro Saison an einem der gut 2300 Schneesportlager teil, die Beiträge der Organisation Jugend und Sport (J+S) erhalten, so haben sich in diesem Jahr erst 111 Lager dort gemeldet, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
Diese Kantone haben Skilager verboten
Nicht gut sieht es auch bei der Schneesport-Initiative Schweiz aus, die Winterlager vermittelt. Laut Geschäftsführer Ole Rauch sind über die Hälfte der ursprünglich gebuchten 250 Lager annulliert worden.
Laut einer NZZ-Umfrage haben derzeit elf Kantone Lager verboten (AG, AI, BL, BS, FR, GE, JU, OW, SO, TG, VD). Vier weitere Kantone empfehlen einen Verzicht (BE, LU, SG, SZ). Zwei Kantone (SH, VD) erlauben Lager, doch alle Gemeinden haben abgesagt.
Stadt Zürich weniger strikt bei Skilagern
Im Kanton Zürich dürfen nur freiwillige Lager stattfinden. Die Stadt Zürich will alle jene Lager durchführen, bei denen sich die Corona-Schutzmassnahmen einhalten lassen. Wenige Kantone empfehlen Lager ausdrücklich, laut dem Zeitungsbericht. Zum Beispiel Uri: Die Kinder müssten Corona-bedingt genug verzichten, heisst es.
Das Juskila in Lenk ist erst das zweite Mal seit der Ungarnkrise von 1956 abgesagt worden. Es soll laut Angaben auf der Website von Swiss Ski im Januar 2022 wieder stattfinden – dann, wenn wieder ein sicherer Lagerbetrieb garantiert werden kann. (uro)