Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben viele Güter zur Mangelware werden lassen – auch solche, an die wir im Normalfall gar nicht gross denken, sie meist sogar nur wegreissen und achtlos im Müll entsorgen. Im Falle von PET-Flaschen bringen wir sie immerhin noch zur Sammelstelle. Macht auch Sinn, haben sich die Preise für PET doch in den letzten beiden Jahren verdoppelt, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
Doch damit nicht genug: Die derzeit zahlreichen Lieferengpässe haben Auswirkungen auf die Versorgung mit allen Arten von Verpackungsmaterial. Die Preise für Aluminium, Weissblech und diversen Plastiksorten sind jüngst markant gestiegen. Deshalb prüft der Bund nun, ob Pflichtlager für Kunststoff angelegt werden sollen, mit denen sich Hüllen für Lebensmittel herstellen lassen.
Um die Versorgungssicherheit in Notlagen garantieren zu können, schreibt der Bund Vorratslager gewisser Produkte und Rohstoffe vor. Das gilt etwa für Saatgut, Treibstoffe oder bestimmte Lebensmittel. Dieser nationale Notvorrat wird nicht vom Bund selbst gehalten, sondern von den einzelnen Branchen, die diesen im Auftrag des Bundes verwalten.
Migros unterstützt Bemühungen
Die Schweiz ist bei Verpackungen hochgradig abhängig vom Ausland. Bisher lagert der Bund nur Kunststoff zur Herstellung von Flaschen für Desinfektionsmittel. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung bestätigte entsprechende Informationen der «NZZ am Sonntag». Neu könnten Polyethylen und Polystyrol ins Pflichtlager aufgenommen werden.
Dem kann die Migros nur zustimmen. «Wir begrüssen die Bestrebung, die Schweizer Landesversorgung zu stärken», heisst es. Kein Wunder hat der Grossverteiler daran ein Interesse, denn die Logistik für Mehrweg-Gebinde wie zum Beispiel Glasflaschen existiert in der Schweiz kaum mehr – und wäre zudem auch einiges teurer. Auch fehlt eine Kreislaufwirtschaft für Verpackungsmaterial aus Plastik. (koh/SDA)