Erster Umsatzrückgang der Geschichte
Darum hat Facebook zu kämpfen

Facebook-Konzern Meta verzeichnet erstmals einen Umsatzrückgang. Das sind die Schwierigkeiten, mit denen die Tech-Firmen zu kämpfen haben.
Publiziert: 28.07.2022 um 10:41 Uhr
1/6
Der Facebook-Konzern Meta hat seinen ersten Umsatzrückgang vermeldet und macht dafür Konjunkturängste verantwortlich.
Foto: keystone-sda.ch

Zum allerersten Mal in seiner Geschichte ging der Umsatz des Facebook-Konzerns Meta zurück. Dafür macht Meta Konjunkturängste und den starken Dollar verantwortlich. Für die nächsten Monate ist keine Besserung in Sicht. Die Entwicklung kommt dem Ende einer Ära gleich: Seit dem Börsengang 2012 ging es nur rasant aufwärts. Gründer und Konzernchef Mark Zuckerberg sagte, das Unternehmen wolle sich langfristige fokussieren und das Metaverse weiter ausbauen.

Der Meta-Umsatz sank im zweiten Quartal im Jahresvergleich um rund ein Prozent auf 27,6 Milliarden Franken. Der Gewinn um 27 Prozent auf knapp 6,4 Milliarden Franken. Die Umsatzprognose für das laufende Vierteljahr fiel mit einer Spanne von 24,9 bis 27,3 Milliarden Franken niedriger als von Analysten erwartet aus. Anleger liessen die Aktie nach den Zahlen zunächst im nachbörslichen Handel um rund fünf Prozent fallen, später erholte sich der Kurs auf ein Minus von 2,80 Prozent.

Werbemarkt schwächelt

Bisher zeigten sich Facebook und Meta widerstandsfähig gegen alle wirtschaftlichen Schwächephasen. Mit dem Wissen über Interessen und soziale Verbindungen von Milliarden Nutzern bot die Plattform Werbekunden die Möglichkeit, ihre Anzeigen gezielt an die gewünschten Zielgruppen zu adressieren. Doch erste Risse in dem System zeigten sich bereits im vergangenen Jahr, nachdem Apple neue Regeln zum Schutz der Privatsphäre eingeführt hatte. Entwickler wie Facebook müssen iPhone-Nutzer nun ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Apps und Dienste nachverfolgen wollen. Viele Nutzer lehnten das ab – und das torpedierte Anzeigen-Modelle unter anderem bei Facebook. Mit der derzeitigen Inflation sparen zahlreiche Unternehmen an ihrem Werbebudget, das kriegt Facebook jetzt zu spüren.

Facebook ist mit dieser Entwicklung nicht allein. Am 26. Juli gab Alphabet das langsamste Verkaufswachstum seit der Pandemie bekannt. Auch Apple bremste die Erwartungen an die Ergebnisse des zweiten Quartals. Grund dafür sind unter anderem Lieferketten-Probleme in chinesischen Fabriken, die nach wie vor ständig in Lockdowns versetzt werden. Hinzu kommen digitale Barrieren. So erhöht beispielsweise die Europäische Union den Schutz der Datensicherheit der Nutzer. Wie der «Economist» schreibt, hätten die grossen Tech-Firmen zunehmend Schwierigkeiten, Talente anzuwerben, das Image hat zu sehr gelitten.

Auch andere soziale Netzwerke betroffen

Auch Snapchat, Pinterest und Twitter werden derzeit unter dem Preis bei Börseneinführung gehandelt. Über die jüngsten Neuheiten auf Instagram, Teil des Meta-Konzerns, regen sich zahlreiche Nutzende auf. «Wir versuchen, die App besser zu machen», verteidigt sich Instagram-Chef Adam Mosseri via Twitter. Doch es zeichnet sich langsam ab, dass zahlreiche Märkte inzwischen gesättigt sind. (lui/SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.