Erneuter Lockdown wäre ihr Aus
Die Handwerker kämpfen ums Überleben

Die Corona-Krise verschärft sich. Ein zweiter Lockdown würde vielen kleinen Handwerksbetrieben das Genick brechen, besagt eine Umfrage. Einige trifft es besonders hart, andere profitieren sogar von der Krise.
Publiziert: 28.10.2020 um 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2020 um 12:04 Uhr
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Vielen Handwerksbetrieben droht das Aus in der momentanen Krise. Fast die Hälfte der Unternehmen gibt an, bei einem zweiten Lockdown schliessen zu müssen.
Foto: www.plainpicture.com

Kommt es zu einem zweiten Lockdown? Oder zumindest einem Teil-Lockdown? Ein Horrorszenario für viele Geschäfte, Restaurants und Reiseveranstalter. Auch Büezer trifft die Krise hart. Corona könnte zahlreiche Kleinbetriebe in den Konkurs reiten.

BLICK liegt eine neue mit 107 Teilnehmern vor: 20 Prozent der befragten Handwerksbetriebe geben an, dass sie sich in der Existenz bedroht fühlen. Davon sind am stärksten Umzugs- und Transportunternehmen sowie Autowerkstätten betroffen. Gefolgt werden sie von Malern und Gipsern sowie Reinigungspersonal und Plattenlegern.

Drohende Schliessung

Knapp die Hälfte würde einen zweiten Lockdown nicht überleben, heisst es. Knapp ein Fünftel der Befragten musste bereits Leute entlassen.

Das Handwerkerportal Ofri hat weiter ausgewertet: Rund die Hälfte der Betriebe gibt eine düstere Prognose ab: «Ein zweiter Lockdown hätte zu starke Auswirkungen. Für uns alle», sagt ein Teilnehmer der Umfrage.

Insgesamt sind Elektriker, Dachdecker, Kammerjäger, Sanitärarbeiter, Umzugsunternehmer und viele mehr betroffen. Sie alle bieten ständig benötigte Dienstleistungen an. Doch der Lockdown setzt ihnen hart zu.

Weniger Einnahmen, gleiche Kosten

Wegen der Coronakrise sinkt der Umsatz. Über die Hälfte kämpfen mit weniger Einnahmen bei gleichbleibenden Kosten. «Vor allem wir Kleinunternehmen sind zur Deckung unserer Unkosten beständig auf Aufträge angewiesen», so ein Büezer, der seinen Betrieb allein führt und ebenfalls an der Umfrage teilgenommen hat.

«Ohne den Job meiner Partnerin und die erhaltene Unterstützung wäre alles den Bach hinuntergegangen.»

Staatliche Unterstützung reicht nicht für alle

In der Krise haben viele Handwerker in die eigene Tasche gegriffen, um die Ausfälle abzufangen. Eigene Ersparnisse oder Hilfe aus dem privaten Umfeld waren für fast die Hälfte der Betriebe ein wichtiges Zubrot. «Als einjähriges Unternehmen bekommt man nicht wirklich Unterstützung vom Staat», sagt ein Befragter. «Da man sich nicht direkt hohe Löhne zahlen kann, hat man kaum Anspruch auf Ausgleich. Da sollte der Staat überlegen, warum so viele KMU und Einzelfirmen Konkurs anmelden müssen.»

Aber nicht allen geht es in der Krise schlecht: 29 Prozent der von Ofri befragten Betriebe konnten keine Auswirkungen der Pandemie auf ihre Umsätze feststellen. Beinahe jedes zehnte Unternehmen gab sogar gestiegene Umsätze an. Zu den Glücklichen gehören vor allem Betreibe im Bereich Telefonie und Internet sowie Store, Rollladen und Markisen. (vnf)

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