Beat Breu (65) tourt wieder durch die Schweiz. Und zwar zusammen mit seiner Frau Heidi (69) als Leiter des zirkuseigenen Bistros des Bündner Circus Maramber. Von April bis Oktober ist dieser auf Tournee durch die Ostschweiz und gastiert in 30 Städten und Gemeinden. Seit 2019 steht das Direktorenpaar Marco (48) und Ramona (45) Berger an der Spitze. Derzeit hat der Zirkus seine Zelte in Pfäffikon ZH aufgestellt. Erstmals mit Breu am Zapfhahn!
Denn erst vor zwei Wochen habe man Beat Breu getroffen und ihm das Angebot gemacht, das Bistro zu führen. «Das Angebot hat ihn sehr gefreut», sagt Berger. «Breu ist richtig aufgeblüht», erinnert sich der Zirkusdirektor aus Domat/Ems. Die Breus würden die ganze Tournee mitmachen und auch den Weihnachtszirkus. «Für nächstes Jahr haben wir auch schon abgemacht», so Berger. Er ist sich sicher: «Breu ist eine Bereicherung für unseren Zirkus!»
Streit um 17'000 Franken
Zuletzt leitete der «Bergfloh», wie er liebevoll genannt wird, einen Weihnachtszirkus in Ebnat-Kappel SG. Und stand mit einem Esel selbst in der Manege. Mit dabei: der legendäre, historische Bistro-Wagen des pleitegegangenen Traditionszirkus Royal. Schon dort waren Beat und seine Heidi für die Gastronomie zuständig. Für Breu war das Ganze zu viel und er verliess den Zirkus nach einem Jahr bereits wieder. «Wir können und wollen mit unserem guten Namen nicht mehr für dieses marode Unternehmen einstehen», sagte er damals.
2019 durfte Breu dann endlich seinen grossen Traum vom eigenen Zirkus leben. Nach nur 13 Tagen jedoch fiel der letzte Vorhang. Breus Vorhaben wurde zum Alptraum, endete in einem Debakel. Fehlende Zuschauer, Streit mit dem Zirkusvermieter wegen 17'000 Franken, Gerüchte über Sex-Orgien in der Manege, Lügen, Intrigen und gegenseitige Vorwürfe waren alles, was davon blieb. «Natürlich stimmt rein gar nichts davon. Ich bin da total sauber», sagte er damals, von Blick in Schaffhausen auf die Gerüchte angesprochen.
Corona statt Tournee
Und doch hatte sich Breu in der Folge zurückgezogen. Blick spürte den früheren Tour-de-France-Etappensieger 2020, kurze Zeit nach dem Debakel, in Deutschland auf. Auf einem Campingplatz. Das Zelt aufgebaut, als würde es jederzeit wieder auf grosse Tournee gehen. Ob er tatsächlich eine Tournee plante oder auf dem Campingplatz einen Zirkus betreiben wollte, liess er offen. Dann kam Corona – und die Antwort war hinfällig.