Da kommen einem automatisch üble Erinnerungen hoch; an die deutsche Grossmetzgerei Tönnies mit ihrem Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück. Die Schlagzeilen waren dick und fett. Kein Wunder, im Raum Gütersloh haben sich damals über 2000 Angestellte und Angehörige mit Covid-19 angesteckt.
Die Dimensionen bei der Ernst Sutter AG in Bazenheid SG sind da deutlich kleiner. Und doch sind sie bedenklich. Zumal sie erst jetzt ans Tageslicht kommen. Seit Dezember 2020 haben sich 45 Mitarbeitende mit dem Coronavirus angesteckt, wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt. Derzeit sollen es noch acht Fälle sein.
Vor allem Fleischer aus Ungarn
Laut dem Bericht soll es sich in erster Linie um Metzger aus Ungarn handeln. Über einen Subunternehmen sind sie im Toggenburg gelandet. Und waren vor allem mit dem Zerlegen geschlachteter Tiere beschäftigt.
Festgestellt worden ist die Häufung der Fälle vom St. Galler Gesundheitsamt. Dieses hat umgehend mit dem Unternehmen Kontakt aufgenommen. Grund für die Infektionen sollen laut «St. Galler Tagblatt» vor allem die engen Wohnverhältnisse gewesen sein. Und Reisen der Metzger in ihre Heimat. Genau wie bei Tönnies.
Täglich getestet
Die Ernst Sutter AG beschäftigt in Bazenheid 400 Angestellte. 170 von ihnen kommen aus verschiedenen osteuropäischen Ländern.
Die Grossmetzgerei betont, dass sie ein funktionierendes Schutzkonzept hat; Tag für Tag werden die Angestellten auf Covid-19 getestet. Auch das Contact-Tracing des Kantons St. Gallen hat umgehend reagiert. Dieses legt Wert darauf, dass sich die Betroffenen im häuslichen Umfeld angesteckt haben und nicht in der Firma. (pbe)