Auf einen Blick
Worüber britische Medien schon seit Monaten spekulierten, ist eingetroffen: Der Public Investment Fund (PIF), der milliardenschwere Staatsfonds Saudi-Arabiens, steigt gross bei der britischen Warenhauskette Selfridges ein. Neu hält der PIF 40 Prozent der Aktien, 60 Prozent gehören weiter der Central Group aus Bangkok, das gilt sowohl fürs Handelsgeschäft als auch für die Immobilien.
Central-Group-Chef Tos Chirathivat erklärt PIF in einer Mitteilung von Montagabend zum «bevorzugten Partner» und meinte zum Deal mit dem PIF, dieser würde die Finanzkraft seiner Gruppe «immens stärken», um ein neues Kapitel bei der Entwicklung der Central Group aufzuschlagen.
Selfridges: Ein Vorbild für Globus?
Das wird man auch in der Globus-Zentrale in Zürich gerne hören. Die thailändische Handelsgruppe hat letzte Woche verkündet, dass sie das Handelsgeschäft von Globus zu 100 Prozent übernimmt. Damit hat sie sich die 50 Prozent angeschnallt, die früher der Signa-Gruppe von René Benko gehörte, dessen Firmenimperium krachend einstürzte. Eine Lösung für die 50 Prozent von den Signa-Anteilen an den Globus-Immobilien muss noch gefunden werden.
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Der gestern verkündete Immobiliendeal mit den Saudis könnte für die Schweiz ein Vorbild sein. Gemäss Branchenkennern und -kennerinnen wäre es eine Option, dass die Saudis auch in der Schweiz mit der Central Group ins Geschäft kommen und 40 Prozent des Immobiliengeschäfts von Globus übernehmen. Das gilt für jene Immobilien, die nicht im Besitz von Signa und Central Group sind. Im Vordergrund steht die Globus-Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse.
Central Group kann Finanzspritze gut gebrauchen
Ein Einstieg des PIF würde es für die Central Group einfacher machen, denn dank der Partnerschaft mit den kapitalkräftigen Saudis müssten die Thailänder nicht weitere Kredite aufnehmen, um bei den Immobilien die 50 Prozent aus dem Signa-Portfolio zu übernehmen. Tos Chirathivat hat sich mit seinen diversen Zukäufen in Europas Luxusdetailhandel schwer verschuldet. Allein der Kauf des operativen Geschäfts von Selfridges hat die Central Group 4 Milliarden Pfund gekostet. Mit einer Partnerschaft mit dem PIF könnte Chirathivat seinen Verschuldungsgrad und die Zinsbelastung markant senken. Zudem ist das thailändische Familienunternehmen primär an der Weiterentwicklung des Handelsgeschäfts und nicht primär an den Immobilien interessiert.
Der PIF soll ein Vermögen von 1000 Milliarden Dollar verwalten. Sie folgen den Spuren des Staatsfonds aus Katar, der den Londoner Luxusdetailhändler Harrods übernommen hat. Zudem wollen sie weiter in Europa investieren. Ihnen folgt nun der PIF.