Ende der Bieterfrist
Lufthansa will 500 Millionen Euro für Alitalia zahlen

Die Airline Alitalia meldete letzten Mai Insolvenz an. Die Bieterfrist für Käufer endet heute Abend. Die deutsche Lufthansa soll mit 500 Millionen Euro mitbieten.
Publiziert: 16.10.2017 um 11:34 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:18 Uhr
Lufthansa soll laut Berichten 500 Milionen Euro für die insolvente Alitalia bieten.
Foto: Reuters

Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass die Lufthansa für rund 210 Millionen Euro Teile der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin kaufen möchte, will die Swiss-Muttergesellschaft nun auch für die italienische National-Airline Alitalia Millionen ausgeben. Laut der italienischen Zeitung «Corriere della Sera» soll Lufthansa um die 500 Millionen Euro bieten.

Bekäme die deutsche Airline-Gruppe den Zuschlag, würde sie ihre Marktmacht deutlich ausbauen. Abbauen will die Lufthanasa bei Alitalia offenbar 6000 Arbeitsplätze – um den Flugbetrieb zu erhalten. Ausserdem würden Kurz- und Mittelstreckenflüge gestrichen. Die Lufthansa äusserte sich nicht zu ihrem Angebot. Die Bieterfrist für die insolvente Airline endet Montagabend. 

Gespräche könnten auf März vertagt werden

Womöglich könnten sich die Verhandlungen über die Zukunft von Alitalia in die Länge ziehen. Laut der «Corriere della Sera» könnte die italienische Regierung Gespräche bis nach den italienischen Wahlen im März vertagen. Die Regierung suche nach Lösungen, um möglichst wenige Jobs zu gefährden. Dazu zählt auch die Aufnahme von Krediten. 

Die Alitalia steckt bereits seit Jahren in der Krise, musste vergangenen Mai Insolvenz anmelden, nachdem die Angestellten gemeinsam mit den Gewerkschaften ein Spar- und Reformprogramm abgelehnt hatte.

Rom will nun verhindern, dass das Unternehmen mit über 11'000 Mitarbeitern zerschlagen wird. Damit die Flugzeuge abheben können, hat das italienische Kabinett vergangenen Freitag beschlossen, den Brückenkredit von diesem November bis September 2018 zu verlängern. Der Verkaufsprozess soll bis Ende April 2018 abgeschlossen sein.

Doch ob der 500-Millionen-Kauf zustande kommt, ist ungewiss. Denn mit der Übernahme würde sich die Lufthansa noch mehr Marktanteile sichern. Und bereits im Falle Air Berlin erwarte man eine vertiefte kartellrechtliche Überprüfung der EU-Kommission, wie der Luftverkehrsberater Gerald Wissel der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. (maz)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.