Milliardäre suchen in Grönland nach Edelmetallen
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Im Zentrum des Klimawandels:Milliardäre suchen in Grönland nach Edelmetallen

Eisschmelze spielt Bill Gates, Jeff Bezos und Co. in die Karten
Milliardäre auf riesiger Schatzsuche in Grönland

Um in Zukunft Hunderte von Millionen Elektrofahrzeuge antreiben zu können, suchen Firmen in Grönland nach wertvollen Rohstoffen. Zu ihren Auftraggebern gehören die reichsten Menschen der Welt. Die Eisschmelze kommt ihnen bei der Schatzsuche entgegen.
Publiziert: 09.08.2022 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2022 um 08:33 Uhr
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Hier in Grönland sucht ein Team aus 30 Geologen, Geophysikern, Köchen, Piloten und Mechanikern ...
Foto: Eric Sondergaard/Bluejay Mining Plc

Der Klimawandel lässt Grönland schmelzen. Alleine im Rekordjahr 2019 ist der Meeresspiegel durch 532 Milliarden Tonnen Schmelzeis um 1,5 Millimeter angestiegen. Das hat laut Wissenschaftlern Auswirkungen auf unseren Alltag – heftige Wetterphänomene werden häufiger. Doch die Eisschmelze in Grönland bietet auch eine Chance für Investoren und Bergbauunternehmen und – ironischerweise – für den Kampf gegen den Klimawandel.

Es geht um Nickel, Kupfer, Kobalt und Platin. Allesamt wichtige Rohstoffe für die Produktion von Elektrofahrzeugen. Und diese sind einer der Leuchtpfeiler der grünen Energiewende, die eine Vielzahl an Ländern in den letzten Jahren ausgerufen haben. Die Eisschmelze soll die Suche nach jenen Rohstoffen einfacher gestalten. Milliardäre wie Microsoft-Gründer Bill Gates (66), Amazon-Chef Jeff Bezos (58) und Medienmogul Michael Bloomberg (80) wollen daraus Profit schlagen.

Hunderte Millionen Elektrofahrzeuge

Die amerikanischen Superreichen wetten darauf, dass in den Hügeln und Tälern der grönländischen Disko-Insel und der Nuussuaq-Halbinsel genügend wichtige Mineralien versteckt liegen, um in Zukunft Hunderte Millionen Elektrofahrzeuge anzutreiben.«Wir sind auf der Suche nach einer Lagerstätte, die die zweitgrösste Nickel- und Kobaltlagerstätte der Welt sein wird», sagt Kurt House, CEO von Kobold Metals, im Interview mit CNN.

Gates, Bezos und Bloomberg unterstützen Kobold Metals – ein Start-up mit Sitz in Kalifornien – finanziell. Vor der US-Fernsehkamera wollen sie sich nicht zu ihrem Unterfangen äussern. Dabei gäbe es einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten, denn das Konstrukt ist verstrickt. Kobold arbeitet wiederum mit Bluejay Mining zusammen, um in Grönland seltene und wertvolle Metalle zu finden, die für den Bau von Elektrofahrzeugen und massiven Batterien zur Speicherung erneuerbarer Energien benötigt werden.

Schon im Sommer 2023 gehen die Bohrungen los

Ein Team aus 30 Geologen, Geophysikern, Köchen, Piloten und Mechanikern campieren an dem Ort, an dem die Firmen im Auftrag der Milliardäre nach den Rohstoffen suchen. CNN berichtet diese Woche ausführlich über die «grösste Schatzsuche» unserer Zeit – mit Videoaufnahmen von den Aktivitäten vor Ort.

Im Einsatz stehen neben Hubschraubern auch Drohnen. Sie messen das elektromagnetische Feld des Untergrunds, um Aufschluss über die darunter liegenden Gesteinsschichten zu erhalten. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden die Daten analysiert. Bereits im kommenden Sommer soll so genau bestimmt werden, wo gebohrt werden kann.

Droht ein ökologisches Desaster?

Es sei zwar besorgniserregend, die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels in Grönland zu beobachten, sagt Bo Møller Stensgaard, CEO von Bluejay Mining, gegenüber CNN. «Aber im Grossen und Ganzen haben die Klimaveränderungen die Exploration und den Bergbau in Grönland einfacher und zugänglicher gemacht.»

Die Aktivitäten der US-Milliardäre in Grönland werden aber auch kritisch beäugt. Forschende befürchten gar ein ökologisches Desaster. «Im Grunde befinden sie sich direkt auf dem Ozean», meint Jeffrey Welker, ein Professor an der Universität von Alaska, der das arktische Ökosystem seit Jahrzehnten studiert. «Potenziell schafft das einige ökologisch gefährliche Situationen bei einer Kontaminierung dieses Fjords. Jede Beeinträchtigung des Meeressystems durch irgendeine Aktivität könnte für die Bevölkerung katastrophal sein», sagt er gegenüber dem Nachrichtenportal «The Daily Beast». (nim)

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