Fast jeder in der Schweiz ist schon einmal in ihm gefahren: dem Einheitswagen IV (EW IV) der SBB. Doch jetzt müssen die Bähnler ganz stark sein: Das Modell wird früher als erwartet ausrangiert. Die SBB ersetzen rund 100 Intercity- und Interregio-Waggons.
Der betroffene Typ war 2019 durch einen Todesfall wegen einer defekten Tür in die Schlagzeilen geraten. Hauptgrund für das Ausrangieren ist laut SBB aber, dass die Waggons bis Ende 2023 einen niveaugleichen Einstieg haben müssen.
60 Doppelstockzüge bestellt
Das schreibt das Behindertengleichstellungsgesetz vor. Die Einheitswagen IV entsprächen nicht diesen Anforderungen, sagte SBB-Sprecherin Jeannine Egi am Montag auf Anfrage. Sie bestätigte damit einen Bericht der «NZZ».
Ausserdem soll das Angebot ausgebaut werden. Dafür hatten die Bundesbahnen im Mai bei Stadler Rail für 1,3 Milliarden Franken 60 Doppelstockzüge bestellt, von denen 41 für den Interregio-Verkehr bestimmt sind. Die ausrangierten Einheitswagen IV bleiben laut Egi aber als Reserve für Spitzenverkehrszeiten zur Verfügung.
Die Ära begann im Jahr 1981. Damals wurden die ersten 40 Einheitswagen IV der ersten Klasse abgeliefert. 1983 kamen Zweitklasswagen und Speisewagen dazu. Insgesamt wurden 540 EW IV gebaut, davon 496 für die SBB. (nim/SDA)