Die Besetzer wollen Events, die Eigentümer ihre Ruhe. «Fang den Fisch» nennt sich das Kollektiv, das sich im altehrwürdigen Grandhotel Regina in Grindelwald BE eingenistet hat. Die Hausbesetzerinnen und Hausbesetzer haben gemäss eigenen Angaben das Wellnessbad des ehemaligen, heute zum grössten Teil leerstehenden Luxushotels samt weiteren Anlagen, in Beschlag genommen.
Als Gründe für ihre Aktion geben die Besetzer in einem anonymen Schreiben an, aus dem das «Thuner Tagblatt» in seiner heutigen Ausgabe zitiert, dass es «absolute Verschwendung von schon so knappem Wohn-, aber auch Veranstaltungsraum» sei, wenn das in ihren Augen noch «gut erhaltene» Gebäude leer stehe.
Zehn Jahre steht das Regina bereits leer. Mitten im Dorfzentrum. Keine gute Visitenkarte für den Wintersportort Grindelwald. Remo und Philipp Bienz haben das traditionsreiche Haus vor ein paar Monaten ersteigert. Für 18,5 Millionen Franken. Die Gemeinde hofft seitdem auf einen Neuanfang für das Regina.
Polizei weiss von nichts – Rechtsdienst eingeschaltet
Die Zwillinge Remo und Philipp Bienz sind Inhaber der Immobilienfirma Fortimo, die vor allem in der Ostschweiz verankert ist und auch Projekte in Dubai entwickelt. Mit ihrem Kauf des Regina samt weiteren Liegenschaften kam auch das Aus für kulturelle Veranstaltungen, die immer wieder im früheren Wellnessbereich stattgefunden haben. «Aus Sicherheitsgründen», wie Fortimo-Leiter Bewirtschaftung, Wolfgang Schmid, dem «Thuner Tagblatt» sagt.
Der Verein Cinépool, der bis und mit letztem Winter diverse Events im Regina-Wellnessbad veranstaltet hat, distanziert sich in einer Mitteilung auf Facebook von den Hausbesetzern.
Laut dem Kollektiv «Fang den Fisch» läuft an Heiligabend ein Ultimatum zum Verlassen der Liegenschaft ab. Gleichzeitig prüft Wolfgang Schmid von Fortimo «Handlungsoptionen» mit seinem Rechtsdienst. Die Kantonspolizei Bern hat bislang keine Anzeige im Zusammenhang mit dem Regina vorliegen. (uro)