Economy-Passagiere können für 49 Franken rein
Flughafen Zürich startet neues Lounge-Konzept

Unabhängig von Buchungsklasse und Airline soll das neue Angebot vor allem Economy-Reisende ansprechen. Was steckt dahinter?
Publiziert: 16.10.2023 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 08:46 Uhr
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ZRH Club heisst der neue Wartebereich, der sich primär an Economy-Kundinnen und -Kunden richtet.
Foto: ZVG
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Tim Höfinghoff
Handelszeitung

Das Warten auf den Flug kann bisweilen dauern – und wer längere Zeit vor dem Gate sitzt, macht das in einer eher hektischen Umgebung, vor allem wenn viel los ist am Airport.

Kein Wunder, dass Kunden und Kundinnen, die viel fliegen und entsprechende Vielfliegervorteile haben, daher gerne in den von den Airlines zum Teil üppig ausgestatteten Lounges warten. Dort gibt es Essen und Trinken. Und wer ein Business- oder gar First-Class-Ticket hat, kommt ohnehin in den Loungegenuss, zumal diese Orte sogar Duschen, Ruheräume und teilweise eigene Bars und Restaurants haben.

Artikel aus der «Handelszeitung»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Handelszeitung» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.handelszeitung.ch.

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In der Regel ist der Zutritt für diese eher exklusiven Bereiche am Flughafen nicht für die Economy-Kundschaft. Allerdings bieten manche Airlines auch ihren Economy-Kundinnen und -Kunden – gegen eine Zusatzzahlung – den Zutritt zu Lounges an.

Nun lanciert allerdings der grösste Airport des Landes, der Flughafen Zürich, ein neues Loungeangebot mit dem Namen «ZRH Comfort», das sich primär an die Economy-Zielgruppe richtet.

Zugang kostet 49 Franken pro Person

Der neue Wartebereich im Airside Center heisst «ZRH Club» und kann, wie der Flughafen am Montag mitteilte, «von allen Reisenden, unabhängig von der Buchungsklasse oder Airline, für 49 Franken pro Person über die Website des Flughafens Zürich gebucht werden». Starten soll die Dienstleistung ab dem 1. November dieses Jahres. Inbegriffen ist der Zugang zu «einem separaten und bedienten Aufenthaltsbereich inklusive Snack und Getränk sowie der Priority Lane an der Sicherheitskontrolle».

Wer wann und wie oft Zugang zu Lounges hat, das hatte zuletzt in der Aviatikbranche, besonders in den USA, zu reden gegeben. Nach der Corona-Pandemie-Flaute war der Luftverkehr in den vergangenen Monaten wieder stark gewachsen und hat mittlerweile wieder das Niveau wie vor der Pandemie erreicht. Damit sind die Besuchendenzahlen in vielen Lounges stark gewachsen, sie waren zum Teil erheblich überfüllt. So manche US-Airline liebäugelt daher mit der Idee, die Zugänge für manche Kundengruppen einzuschränken.

Ob sich in Zürich der Aufschlag aufs Flugticket in der Höhe von 49 Franken für das neue Loungekonzept lohnt, werden die Passagiere entscheiden. Und ob es sich für sie rechnet, die verschiedenen Snackoptionen zu nutzen: In der Auswahl «Traveller-Variante», so der Flughafen Zürich, gebe es zum Beispiel ein Glas Champagner oder zwei Deziliter Wein sowie drei Stück Maki Sushi.

Mancher Passagier könnte die neue Loungeidee in Kloten aber auch eher wegen des Zugangs zur Priority Lane an der Sicherheitskontrolle wählen. In Zürich, einem Flughafenort, wo die Abläufe in der Regel eher besser funktionieren als an anderen Airports wie zum Beispiel in London oder Amsterdam, gab es zuletzt viel Kritik wegen zu langer Warteschlangen an den Sicherheitskontrollen. Die Kantonspolizei, die für diese Arbeit zuständig ist, begründete dies mit Personalmangel.

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