Durchzogene Swiss-Bilanz nach den Sommerferien
«Dieses Ziel haben wir nicht erreicht»

Die Bilanz der Swiss für die Hauptreisezeit im Sommer fällt durchzogen aus: Zu viele Verspätungen, aber immerhin ein stabiler Flugplan.
Publiziert: 18.08.2023 um 21:04 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2023 um 21:37 Uhr
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Die Mitarbeiter in der operativen Schaltzentrale der Swiss hatten im Sommer viel zu tun.
Foto: Christian kolbe
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Mit diesen Zahlen kann eine Airline, die den Anspruch hat, zu den besten zu gehören, nicht zufrieden sein: Über die Hälfte aller Flüge der Swiss hob in den Sommerferien mit einer Verspätung von bis zu einer Viertelstunde ab. «Als Schweizer Airline haben wir den Anspruch, pünktlich zu sein. Dieses Ziel haben wir nicht erreicht. Da müssen wir uns verbessern», zieht Oliver Buchhofer (46), Head of Operations bei der Swiss, Bilanz nach den Sommerferien.

Die vier Wochen Mitte Juli bis Mitte August gehören für die Airline zu den anspruchvollsten. Herausfordernder sind nur die beiden Herbstferien Wochen Mitte Oktober, weil dann die ganze Schweiz gleichzeitig nochmals in die Wärme entfliehen möchte.

Swiss verspricht Besserung

Immerhin: Wenn ein Flugzeug nur eine Viertelstunde verspätet ist, kann es meist seinen Slot behalten, es kommen also weiteren Verzögerungen dazu. Trotzdem: Ziel der Swiss ist es, 60 bis 65 Prozent der Flüge rechtzeitig starten zu lassen. Da gelte es auch immer wieder, die eigenen Prozesse am Boden zu optimieren, so Buchhofer selbstkritisch.

Noch kritischer ist eine andere Zahl: Jeder vierte Flug kam während der Hauptreisesaison mit einer Verspätung von mehr als einer halben Stunde an. Das kann vor allem für Umsteigepassagiere ungemütlich werden, weil dann vielleicht der Anschlussflug nicht gewährleistet werden kann. Hier will sich die Swiss stark verbessern. Ziel sei es, dass künftig nur noch jeder achte Flug mit grosser Verspätung landet.

Das Ärgste verhindert

Die Hauptgründe für die Misere: Personalengpässe bei den Fluglotsen in diversen europäischen Ländern – und vor allem das Wetter. Der schlimmste Tag für die Swiss war in diesem Sommer der 24. Juli. Damals zogen gleich fünf Gewitterzellen über den Flughafen Zürich, wirbelten den Flugbetrieb von morgens früh bis abends spät durcheinander. «Wenn Blitzschlag droht, müssen wir das Handling einstellen, um unsere Mitarbeitenden zu schützen.» Das heisst Flugzeuge können nicht mehr betankt, kein Gepäck mehr verladen werden.

Das ganz grosse Chaos allerdings blieb aus. Deshalb spricht Buchhofer denn auch von einer «akzeptablen Bilanz» der grossen Sommerreisewelle 2023. «Wir haben zusätzliche Puffer eingebaut, mehr Besatzungen in Bereitschaft gehalten und Reserveflugzeuge bereitgestellt.»

Das hat sich unterm Strich ausgezahlt: Die Swiss konnte 98,9 Prozent der geplanten Flüge durchführen und beförderte dabei rund 1,7 Millionen Passagiere. Spitzentag war der 28. Juli mit knapp 60'000 Fluggästen.

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