Turkish Airlines ist die unpünktlichste europäische Fluggesellschaft der vergangenen sechs Monate. Das zeigt eine Auswertung des deutschen Unternehmens Flightright, das die Rechte von Fluggästen vertritt. Mit 38,3 Prozent verspäteten Abflügen liegt die türkische Airline deutlich über dem Durchschnitt von 20 Prozent. Für die Studie wurden die 25 Airlines mit den meisten Abflügen in Europa berücksichtigt.
Auch die Swiss macht keine gute Falle: Sie ist dieses Jahr so unpünktlich wie noch nie und belegt mit einem Drittel verspäteter Flüge den vierten Platz. Neben dem Spitzenreiter aus der Türkei wird sie bloss von der portugiesischen Fluggesellschaft TAP (36 Prozent) und der British Airways (36,6 Prozent) übertrumpft.
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Streiks in Deutschland haben Auswirkungen
British Airways führt die Liste bei den Stornierungen an. 3,3 Prozent ihrer Flüge fanden gar nicht statt. Dicht dahinter folgen die beiden Lufthansa-Töchter Cityline (2,6 Prozent) und Eurowings (2,5 Prozent). Bei Eurowings seien die vielen Annullierungen vor allem den Streiks an den deutschen Flughäfen geschuldet, teilt Flightright mit. Denn gleichzeitig war die Airline am pünktlichsten: Bloss 2,6 Prozent ihrer Flugzeuge hoben zu spät ab.
Überraschend gut schneiden die Billig-Anbieter ab: Sowohl Easyjet (1,8 Prozent) als auch Ryanair (0,6 Prozent) stornierten deutlich weniger Flüge, als die grossen Prestige-Airlines wie etwa Lufthansa, zu der die Swiss gehört, Air France oder British Airways. Sie zeigen sich damit deutlich besser als ihr Ruf. Immerhin: Mit bloss 0,8 Prozent annullierter Flüge zeigt sich die Swiss ebenfalls im unteren Bereich.
Das aktuelle Flugjahr setzt nahtlos an die Probleme des vergangenen Jahres an: Zahlreiche Streiks, grosse Verspätungen und lange Wartezeiten prägen die Branche. Zudem fehlt vielerorts das Personal. Gemäss Flightright sei klar erkennbar, dass Airline-interne Prozesse weiterhin nicht wie gewünscht ablaufen. «Dass es noch immer viele Probleme bei deutschen Fluggesellschaften gibt und nicht alles so rund läuft, wie es die Airlines versprechen, ist ein offenes Geheimnis», sagt Fluggastrechtsexpertin Claudia Brosche in der Medienmitteilung zur Studie.