Doppelmoral des Ex-Präsidenten
Trumps Geschäft mit seiner 1000-Dollar-Bibel aus China

Trotz seiner «America First»-Politik lässt Donald Trump seine Bibel in China drucken. Neue Unterlagen entlarven nun die Doppelmoral des Ex-Präsidenten.
Publiziert: 10.10.2024 um 13:28 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2024 um 08:32 Uhr
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Donald Trump posierte 2020 vor dem Weissen Haus mit einer Bibel.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Trump lässt Bibeln in China drucken
  • Er verkauft die Bibeln signiert für 1000 US-Dollar
  • Produktionskosten betragen weniger als 3 US-Dollar pro Exemplar
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Donald Trump (78) und China? Das passt so gar nicht. Könnte man zumindest meinen. Denn der republikanische Präsidentschaftskandidat wird in der Öffentlichkeit nicht müde zu betonen, wie sehr er die amerikanischen Hersteller gegenüber den Chinesen beschützen wolle. Ganz im Sinne seiner protektionistische «America First»-Politik, die er in seiner ersten Amtszeit pflegte.

Damals zettelte Trump einen Handelskrieg mit Peking an. Und während der Pandemie bezeichnete er Corona als «China-Virus». Klar also, dass Trump seine Wahlkampfutensilien in Amerika herstellt – und sicher nicht in China, oder?

120'000 Trump-Bibeln von China nach Los Angeles verschifft

Ein Bericht der Nachrichtenagentur AP, die Einblick in Handelsdokumente erhalten hat, lässt tief blicken und überrascht: Tatsächlich lässt der ehemalige US-Präsident seine Bibel «God Bless the U.S.A.» in China drucken – zu Tiefpreisen. Laut dem AP-Bericht, der sich auf die Unterlagen stützt, sind im Frühjahr dieses Jahres 120'000 Trump-Bibeln in drei Schiffsladungen von der ostchinesischen Stadt Hangzhou nach Los Angeles verschifft worden.

Die Dokumente zeigen auch, dass die Produktionskosten weniger als 3 US-Dollar pro Exemplar betragen. Trump verkauft die Bücher in Amerika aber für 60 US-Dollar – eine Mega-Marge! Und wer die Bibel mit Trump-Unterschrift möchte, muss gar 1000 Dollar auf den Tisch legen.

Doppelmoral hin oder her: Die Trump-Bibel «Made in China» ist ein sehr gutes Geschäft für den Republikaner. Sein Big Business kommentieren will Trump aber nicht. Auch das ist entlarvend, scheut der Republikaner ansonsten doch nicht davor zurück, auf seine Erfolge als Geschäftsmann zu verweisen.

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