Er hatte erst vor wenigen Minuten die Bühne betreten und das Wort ergriffen, als plötzlich mehrere aufeinanderfolgende Schüsse über dem Veranstaltungsgelände ertönten. Nur knapp entkam Ex-Präsident Donald Trump (78) an jenem 13. Juli in Butler (Pennsylvania, USA) dem Tod. Eine der vom Schützen Thomas Matthew Crooks (†20) abgefeuerten Kugeln streifte den Kandidaten der Republikaner am Ohr.
Während die meisten nach einer solchen Attacke wohl sofort das Weite gesucht hätten, stand Trump nur Sekunden später, umringt von mehreren Agenten des Secret Service, wieder auf den Beinen. «Fight, fight, fight!», rief er der aufgeschreckten Menge zu, die daraufhin in Jubelschreie ausbrach. Das Bild, das ihn mit gestreckter Faust vor der US-Flagge zeigt, ist für seine Anhänger zum Symbol für Trumps Stehvermögen und Stärke geworden.
«Ich erfülle eine Verpflichtung»
Nun, knapp drei Monate nach dem ersten Attentat, kehrt Trump am Samstag nach Butler zurück. «Ich habe an dem Tag, als ich angeschossen wurde, gesagt: Wir kommen zurück. Wir werden zurückkommen», sagte Trump diese Woche in einem Interview mit dem US-Sender Newsnation. «Ich erfülle eine Verpflichtung.» Um 17 Uhr Ortszeit soll die Rally losgehen. Fans des Ex-Präsidenten stehen aber schon seit Stunden Schlange.
Doch nicht nur «The Donald» wird Butler seine Aufwartung machen. Der Ex-Präsident hat einen mächtigen Verbündeten im Schlepptau. X-Chef Elon Musk (53) wird ebenfalls dort sein. «Ich werde da sein, um zu unterstützen», kündigte Musk seine Anwesenheit an. Auch Trumps Vizekandidat J. D. Vance (40) und mehrere Kongressabgeordnete reisen zur Rally nach Butler an. Die Veranstaltung soll derweil von einer klassischen Trump-Rally abweichen, heisst es aus dem Wahlkampfteam des Ex-Präsidenten. So soll Trump seine Rede als eine Art Gedenken an die Opfer des Anschlags vom 13. Juli nutzen.
Trump will Opfern des Attentats gedenken
«Präsident Trump wird das Andenken von Corey Comperatore (†50) ehren, der an diesem schrecklichen Tag heldenhaft sein Leben opferte, um seine Frau und seine Töchter vor den Kugeln zu schützen», heisst es in einer Pressemitteilung der Kampagne. Begleitet wird Trump dabei von Comperatores Frau, Töchter und Schwestern. Auch wolle sich der Ex-Präsident bei seinem Sicherheitspersonal bedanken, das ihn direkt nach der Schussabgabe auf der Bühne umringt hatte.
Damit es dieses Mal nicht wieder zu einer solchen Tragödie kommt, wurde zünftig am Sicherheitskonzept geschraubt. Ein mit den Planungen vertrauter Bundesbeamter sagte gegenüber CNN, dass, anders als am Tag des Attentats, der Secret Service und die örtlichen Strafverfolgungsbehörden sich dieses Mal in einer einheitlichen Kommandozentrale befinden würden, um etwaige Bedrohungen oder Probleme schnell untereinander kommunizieren zu können.
Sicherheitsmassnahmen drastisch erhöht
Laut dem Bundesbeamten wird der Gebäudekomplex, in dem der Schütze Crooks seine Position einnahm, am Samstag streng gesichert sein. «Es werden Leute auf dem Dach sein», sagte der Beamte über das Gebäude und fügte hinzu, dass dort «viel mehr Sicherheitsmassnahmen» stattfinden würden.
Zudem werde Trump wie schon zuletzt von ballistischem Glas umgeben sein, wenn er die Bühne betritt. Auch die Pennsylvania State Police wird heuer eine aktivere Rolle bei der Sicherheit übernehmen und mehr örtliche Polizeikräfte stellen, um das Gebiet zu sichern.
Von Trumps Wahlkampfteam heisst es derweil: «In Amerika lassen wir Monster wie diesen bösen Attentäter nicht das letzte Wort haben. Jedes Mal, wenn unsere Nation von Angriffen oder Not heimgesucht wird, sammeln wir uns, wir halten durch und siegen.»