Auf einen Blick
- Giulianis Tochter ruft zur Wahl von Kamala Harris auf
- Trump sei grosse Gefahr für die USA
- Rudy Giuliani kämpft mit juristischen Problemen und verlor seine Anwaltslizenz
Die Tochter des langjährigen Trump-Verbündeten Rudy Giuliani (80) hat eindringlich zur Wahl der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris aufgerufen. Ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump (78) sei «aktuell die grösste Gefahr für unser Land», sagte Caroline Rose Giuliani (35) dem US-Sender CNN.
«Er ist bereit, sein eigenes Volk zu verletzen, nur um Macht zu haben, und Kamala Harris würde das nie tun. Sie ist eine Frau, die ihre ganze Karriere lang für die Menschen gekämpft hat», warnte sie. Harris und Trump treten bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegeneinander an.
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Einst geachtet – heute verspottet
Während Trumps Amtszeit galt Giuliani als enger Verbündeter des damaligen US-Präsidenten, inzwischen kämpft er mit etlichen juristischen Problemen. Zuletzt verlor er seine Anwaltslizenz und wurde unter anderem im US-Bundesstaat Arizona im Zusammenhang mit versuchter Einflussnahme auf den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 angeklagt. Der ehemalige Bürgermeister von New York – Trumps Heimatstadt – war einst sehr geachtet. Während der Anschläge vom 11. September war er als Bürgermeister der Metropole so etwas wie der oberste Krisenkoordinator.
In den vergangenen Jahren erntete der 80-Jährige aber zunehmend Spott wegen etlicher skurriler Auftritte. Im Juli stürzte er beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee in eine leere Stuhlreihe. Medien berichteten immer wieder, dass der Ex-Bürgermeister ein Alkoholproblem habe. Auch die Staatsanwaltschaft nahm Giulianis Alkoholkonsum im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen ihn unter die Lupe. Giuliani weist das zurück.
«Er ist immer noch mein Vater»
Giulianis Tochter veröffentlichte vor einigen Tagen im Magazin «Vanity Fair» einen Text über ihren Vater. «Zu sehen, wie das Leben meines Vaters zerbricht, seit er sich mit Trump verbündet hat, war ausserordentlich schmerzhaft», schrieb sie. «Mein Vater und ich haben eine karikaturhaft komplizierte Beziehung. Aber er ist immer noch mein Vater, und trotz seiner Fehler liebe ich ihn.» Sie habe miterlebt, wie er «surreale Höhen» und nun auch «unergründliche Tiefen» erlebt habe. «Je tiefer mein Vater in den Treibsand seiner Probleme gerät, desto flüchtiger werden unsere Gelegenheiten, uns als Vater und Tochter zu begegnen.»