Doch nicht 2035?
VW-Chef stellt Datum für Verbrennerverbot in Frage

Europas Autohersteller bräuchten bei der Umstellung auf Elektroautos mehr Flexibilität, sagt VW-CEO Oliver Blume. Auch die EU-Kommission hat bereits eine Lockerung bei den neuen Abgasvorschriften vorgeschlagen.
Publiziert: 12:26 Uhr
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VW-Chef Oliver Blume plädiert für ein flexibles Verbrenner-Aus. Ein starres Datum wie bisher könne für die Hersteller zum Problem werden.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • VW-Chef stellt 2035-Aus für Verbrenner infrage und fordert flexible Übergänge
  • Blume lobt EU-Kommission für dreijährigen Ausgleichsmechanismus bei CO₂-Flottenzielen
  • EU-Kommission gibt Autoherstellern drei Jahre Zeit für strengere CO₂-Vorgaben
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SDASchweizerische Depeschenagentur

VW-Chef Oliver Blume (56) hat das Datum 2035 für das Aus für neue Benziner und Diesel-Fahrzeuge in der EU infrage gestellt. Gegebenenfalls brauche es politisch flexible Übergangszeiträume, sagte er im Interview mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» am Rande der Automesse in Shanghai.

Der VW-Vorstandschef lobte in diesem Zusammenhang den Vorstoss der EU-Kommission, einen dreijährigen Ausgleichsmechanismus für die CO₂-Flottenziele von 2025 bis 2027 einzuführen. Dadurch gehe «kein Gramm an CO2-Einsparung zum Schutz des Klimas verloren», versicherte Blume. Die Hersteller erhielten aber Flexibilität, ihre CO₂-Ziele zu erreichen. «Das Gleiche brauchen wir bei künftigen Meilensteinen wie 2030 und 2035.»

Blume: Politik muss E-Autos fördern

Zugleich forderte der VW-Chef Blume mehr Unterstützung durch die Politik. «Der Hochlauf der E-Mobilität gelingt nicht allein mit den richtigen Autos», sagte er in dem Interview. «Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen.» Dazu gehörten die Ladeinfrastruktur, die Energiepreise sowie «eine verbindliche Förderung der E-Mobilität».

Die EU-Kommission hatte sich Anfang April dafür ausgesprochen, den Autoherstellern statt wie vorgesehen bis Ende 2025 nun drei Jahre Zeit zu geben, um strengere Vorgaben für den CO₂-Ausstoss ihrer Fahrzeuge einzuhalten.

Konzerne wie Volkswagen und Renault haben Probleme, die verschärften Abgasvorgaben zu erreichen. Sie hatten in Brüssel mehr Flexibilität gefordert, denn bei einem Verfehlen von EU-Zielvorgaben drohen Bussgelder. Über die Lockerungsvorschläge der Kommission müssen nun das Europaparlament und die 27 EU-Staaten verhandeln.

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