In der Corona-Krise gaben die Schweiz Einwohner und Einwohnerinnen eine Rekordsumme für Lebensmittel aus. Besonders tierische Produkte waren beliebt. Insgesamt gaben die Menschen laut neusten Daten des Bundesamts für Land- und Ernährungswirtschaft (BLW) für Braten und Wurstplatte letztes Jahr 10,6 Milliarden Franken aus.
Nun reagiert der Discounter Lidl auf den Trend. Bei Lidl Schweiz werden neu alle Fleischprodukte mit einem Tierwohlrating des Schweizer Tierschutz STS gekennzeichnet. Mit dem vierstufigen Rating will Lidl die Transparenz in Sachen Tierwohl maximieren. Damit ist der Discounter der erste Detailhändler in der Schweiz, der eine solche Kennzeichnung im Laden verwendet.
Woher kommt das Fleisch?
Und das hat seinen Grund. Die Daten des Bundes zeigen auch: Konsumenten kauften ihr Fleisch nicht wahllos. Sie wollten wissen, woher es kommt. Bio lag da im Trend. Jeder Privathaushalt gab im letzten Jahr durchschnittlich 820 Franken für Bio-Lebensmittel aus. Damit entfiel mehr als jeder zehnte Franke auf ein biologisch produziertes Produkt.
Tierwohl-Labels sind allerdings nicht automatisch Bio. Die Tiere könnten artgerecht gehalten werden, aber trotzdem mit Futter aus konventioneller Landwirtschaft gefüttert werden. Trotzdem: Artgerechte Haltung und Bio gehen meist Hand in Hand.
Rekordsumme für Lebensmittel
Insgesamt erwirtschaften die Detailhändler mit Lebensmitteln im Corona-Jahr 2020 einen Rekordumsatz von 29,9 Milliarden Franken. Das sind 11,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Umgerechnet auf einen durchschnittlichen Privathaushalt macht das 7680 Franken für Nahrungsmittel und Getränke im ganzen Jahr - ohne Online-Handel.
Auch die Discounter profitierten von der Nachfrage. Sie erreichten einen Umsatzanteil von 17 Prozent und knackten damit die Fünf-Milliarden-Grenze. Das Tierwohllabel bei Lidl soll in Zukunft noch mehr Kunden anlocken. Die neue Kennzeichnung wird ab Frühjahr 2021 auf den ersten Frischfleischprodukten zu finden sein.